13. Juli 2022 / Aus aller Welt

Tödlicher Arbeitsunfall in Eisengießerei - Zwei Männer tot

In einer Gießerei in Vorpommern zerbricht eine tonnenschwere Gussform, als sie am Kran hängt. Zwei Arbeiter sterben, einer wird verletzt. Experten sollen nun die Ursachen klären.

Bei einem Arbeitsunfall in einer Eisengießerei in Torgelow (Mecklenburg-Vorpommern) sind zwei Männer getötet worden, ein weiterer Arbeiter hat schwere Verletzungen erlitten. Der Unfall ereignete sich am Dienstagabend in einer Gießereihalle, in der tonnenschwere Formen für die großen Gussteile hergestellt werden, wie ein Polizeisprecher am Mittwoch sagte. Die Kriminalpolizei habe die Halle vorerst als Tatort beschlagnahmt, somit ruhe die Produktion dort.

Jetzt sollen Spezialisten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales den Unfallort untersuchen, um herauszufinden, ob unter anderem das vorgeschriebene Material verwendet und vorgegebene Abstände zu Lasten eingehalten wurden. Die Staatsanwaltschaft hat einen Gutachter eingesetzt, der diese Erkenntnisse bewerten und die Ursache des Unglücks herausfinden soll. 

Beim Abstellen zerbrochen

Nach ersten Ermittlungen war eine 60 bis 80 Tonnen schwere Gussform per Schwerlastkran in der Halle bewegt worden. Als diese Form auf Lagerböcken abgestellt werden sollte, sei sie zerbrochen. 

Ein 53 Jahre alter Arbeiter wurde von Bruchstücken getroffen und von einem Arzt sofort für tot erklärt. Ein 51-Jähriger wurde verschüttet und konnte erst etwa vier Stunden später tot geborgen werden. Der dritte Arbeiter erlitt eine Beinverletzung und kam schwer verletzt in eine Klinik nach Greifswald.

In der Gießerei werden seit Jahren sehr große und tonnenschwere Teile für Windkraftanlagen hergestellt, darunter Rotornaben und Getriebegehäuse. Die Firma mit mehr als 300 Beschäftigten gilt als wichtiger industrieller Arbeitgeber in Vorpommern, war unter anderem infolge der Corona-Pandemie 2020 in Turbulenzen geraten und Anfang 2022 von der Thüringer Silbitz Group GmbH übernommen worden. Bei der Gießerei war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar. 


Bildnachweis: © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
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