Mit Hammer und Meißel hat ein Mann eine Statue eines umstrittenen Bildhauers am Hauptquartier der BBC in London attackiert. Der Mann kletterte dazu am Samstagmorgen mit einer Spiderman-Maske vermummt auf ein Gerüst, das für Reparaturarbeiten an der bereits zuvor angegriffenen Statue aufgebaut war, und hisste ein Transparent, auf dem er den öffentlich-rechtlichen Sender sowie die Polizei scharf kritisierte. Die Polizei griff aus Sorge um die Sicherheit des Angreifers und ihrer Beamten vorerst nicht ein. Der britische Bildhauer Eric Gill (1882-1940) schilderte in seinen Tagebüchern, die lange nach seinem Tod veröffentlicht wurden, den sexuellen Missbrauch seiner Töchter. Deshalb gab es zuletzt wiederholt Forderungen, die denkmalgeschützte Statue der Figuren Prospero und Ariel aus dem Schauspiel «Der Sturm» von William Shakespeare zu entfernen. Die mehrere Meter hohe Skulptur steht seit der Eröffnung des BBC Broadcasting House 1932 über dem Eingang. Gill galt als einer der bekanntesten Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Erst voriges Jahr hatte ein Mann das Werk mit einem Hammer attackiert. Vor wenigen Tagen hatte die BBC mitgeteilt, die Statue solle wegen ihrer historischen und kulturellen Bedeutung für das Gebäude renoviert werden - trotz der Vorwürfe gegen Gill. Geplant war, dass im Zuge der Arbeiten, die am 19. Juni abgeschlossen sein sollten, Informationen über das Werk und den Künstler ergänzt werden, etwa mit einem QR-Code in der Nähe.
Bildnachweis: © Jonathan Brady/PA Wire/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Umstrittene Statue an BBC-Gebäude attackiert
Eric Gill (1882-1940) ist einer der bekanntesten britischen Bildhauer. Lange Jahre nach seinem Tod kamen schwere Missbrauchsvorwürfe ans Licht. Wie soll man mit seinen Werken umgehen?
Meistgelesene Artikel
Abwechslungsreiches und unterhaltsames Wochenende für die ganze Familie
- 7. April 2024
Ein Konzert der Extraklasse
Die Youth-Brass-Band NRW gastierte in der Bischöflichen Realschule
- 18. April 2024
Eröffnung des „FreiRaum“ am Torhäuschen
„Inklusion vor Ort“ bekommt eine zentrale Anlauf- und Vernetzungsstelle
Neueste Artikel
- 7. Mai 2024
Mann in Berlin auf offener Straße getötet
Ein Mann liegt leblos auf dem Gehweg, womöglich wurde er erschossen. Die Polizei-Gewerkschaft spricht von einer «Hinrichtung». Doch noch ist wenig bekannt zu der Tat und ihren Hintergründen.
Tote bei eisiger Kälte konservieren und später wieder auftauen - Kryoniker hoffen dadurch auf ein zweites Leben. Ob das jemals funktioniert, ist unklar. Wieso glauben sie trotzdem daran?
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 7. Mai 2024
Mann in Berlin auf offener Straße getötet
Ein Mann liegt leblos auf dem Gehweg, womöglich wurde er erschossen. Die Polizei-Gewerkschaft spricht von einer «Hinrichtung». Doch noch ist wenig bekannt zu der Tat und ihren Hintergründen.
Tote bei eisiger Kälte konservieren und später wieder auftauen - Kryoniker hoffen dadurch auf ein zweites Leben. Ob das jemals funktioniert, ist unklar. Wieso glauben sie trotzdem daran?