22. Februar 2022 / Aus aller Welt

Vulkan Ätna wieder aufgewacht

«Plötzlich war die Sonne weg». So beschreibt eine Augenzeugin den neuerlichen Ausbruch des Ätnas auf Sizilien.

Der Vulkan Ätna auf der italienischen Insel Sizilien scheint angesichts der großen Ausbrüche im Februar wieder aufgewacht zu sein.

«Weitere Ausbrüche sind durchaus möglich», sagte Vulkanforscher Boris Behncke vom Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) in Catania der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Der Deutsche lebt nach eigenen Angaben seit etwa 25 Jahren auf Sizilien und erforscht dort den Ätna.

Gewaltige Rauchsäule

Am Montag schossen wieder Lava und dichter Rauch aus dem mehr als 3300 Meter hohen Berg. Kurzzeitig legte die Ausbruchsepisode, Forscher sprechen von einem Paroxysmus, den Betrieb am Flughafen in Catania am südlichen Fuß des Ätnas lahm. Nach Angaben des INGV erreichte die Rauchsäule eine Höhe von bis zu zwölf Kilometern gemessen am Meeresspiegel. Im Umkreis regnete es mancherorts Asche und Staub vom Himmel.

«Ich dachte, es hätte ein Gewitter gegeben, weil ich lauten Donner hörte und plötzlich die Sonne weg war», sagte eine Augenzeugin der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. «Als kurz darauf die Fenster und Türen zu vibrieren begannen, habe ich diese unglaubliche Rauchsäule gesehen», sagte sie weiter.

«Das scheppert anständig»

Für die Bewohner sind die Episoden am Ätna laut Behncke in der Regeln nicht gefährlich. Oft sei minutenlang lautes Donnern zu hören. «Das scheppert anständig», erklärte der Experte. Einzig die herabregnende Asche sei ein Ärgernis für die Menschen um den Berg, da die Reinigung teils aufwendig sein könne.

Der Ätna spuckte im vergangenen Jahr zwischen Februar und Oktober in 52 Episoden Lava und Asche. Behncke zufolge waren diese zusammengenommen einer der größten Ausbrüche der vergangenen Jahrhunderte. Wie es am Ätna weitergeht ist schwer vorherzusagen. Die Tatsache, dass nun erneut wie fast zur selben Zeit 2021 eine Serie an Eruptionen beginnen könnte, ist eher Zufall. «Das ist sehr willkürlich», ergänzte Behncke. Anders als damals habe sich nun auch weniger Magma im Berg angesammelt.


Bildnachweis: © Salvatore Allegra/AP/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

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