29. Oktober 2022 / Aus aller Welt

Weinstein-Jury soll «She Said»-Trailer nicht sehen

Erneut steht Harvey Weinstein wegen sexueller Übergriffe vor Gericht. Das Filmdrama über die erstmaligen Enthüllungen im Jahr 2017 sollen sich die Jury-Mitglieder nicht anschauen - so will es die Richterin.

Die Richterin in dem laufenden Prozess gegen den früheren Filmmogul Harvey Weinstein hat die Geschworenen in Los Angeles dazu ermahnt, nicht den Trailer für den neuen Film «She Said» der deutschen Regisseurin Maria Schrader anzuschauen. 

Das Filmdrama über die Enthüllung des Weinstein-Skandals durch zwei Journalistinnen im Jahr 2017 hatte kürzlich beim New York Film Festival Weltpremiere gefeiert. Nach dem Kinostart Mitte November in den USA soll der Film im Dezember auch in die deutschen Kinos kommen.

Die Richterin Lisa Lench wies die Geschworenen zum Ende der ersten Prozesswoche gestern Nachmittag an, den im Netz veröffentlichten «She Said»-Trailer zu vermeiden, wie anwesende Journalisten berichteten. Die zwölf Geschworenen wurden ins Wochenende entlassen, am Montag soll der Prozess fortgesetzt werden.

Vorwürfe von fünf Frauen

Zum zweiten Mal steht Weinstein wegen sexueller Übergriffe vor Gericht. Nach einem Prozess in New York, der 2020 mit einem Schuldspruch und langer Haft endete, muss er sich nun in Kalifornien in elf Anklagepunkten, darunter Vergewaltigung, verantworten. Es geht um Vorwürfe von fünf Frauen in einem Zeitraum von 2004 bis 2013. Nach den Eröffnungsplädoyers in dieser Woche sind schon Klägerinnen und Zeugen zu Wort gekommen. Das Verfahren soll mehrere Wochen dauern.

Die von Dutzenden Frauen erhobenen Missbrauchsvorwürfe gegen Weinstein brachten 2017 die weltweite MeToo-Bewegung ins Rollen. Der Produzent wurde schließlich 2020 in New York unter anderem wegen Vergewaltigung zu 23 Jahren Haft verurteilt.

Regisseurin Schrader (57, «Unorthodox») holte für «She Said» die Schauspielerinnen Carey Mulligan und Zoe Kazan vor die Kamera. Sie spielen die «New York Times»-Reporterinnen Megan Twohey und Jodi Kantor, die im Oktober 2017 nach schwierigen Recherchen ihre Enthüllungen über die sexuellen Übergriffe Weinsteins veröffentlichten.


Bildnachweis: © Etienne Laurent/EPA Pool/AP/dpa
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