29. März 2017 / Allgemein

Bei der Umgehungsstraße geht es nicht um Warendorf

B64 - Umgehungsstraße um Warendorf

Bei der Umgehungsstraße geht es nicht um Warendorf

Die wichtigste Aussage fiel nach knapp der Hälfte des Abends: Bei der neuen B64, der Umgehungsstraße um Warendorf, geht es nicht um Warendorf (und seine Interessen) – es geht darum die Oberzentren Münsterland und Ostwestfalen besser miteinander zu verbinden. Nach knapp 3 Stunden wurde deutlich, dass die erhofften Entlastungen des rund 50 Millionen Euro teuren Asphalt- und Landschaftsverschandelungsmolochs eher marginal sind und für den Fall, dass Freckenhorst keine Umgehung erhält, dort sogar zu höheren Belastungen führen werden.

„Vielen ist noch gar nicht klar, was das alles bedeutet“, so die Stimme eines – durch seinen Journalistenjob ständig mit neuen Tatsachen konfrontierten – Kollegen, dem selbst erst bei dieser Veranstaltung im Warendorfer Theater am Wall am Dienstagabend große Zweifel kamen.

„Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung“ lautete deren Titel. Auf dem Podium 4 Mitarbeiter von StraßenNRW und 4 Personen beteiligter Planungsfirmen. Im nicht ganz gefüllten Saal zahlreiche interessierte Bürger, Betroffene und Gegner des Projekts. Bereits zwei Stunden vor Beginn hatten sie sich anhand großer Pläne im Dachtheater über die Einzelheiten informieren können. Bei der eher langatmigen Veranstaltung schließlich wurde klar, dass es jetzt nur noch darum geht, das Projekt zu verstehen. Dass es kommt, ist keine Frage, denn der zugrundeliegende Bundesverkehrswegeplan ist im demokratischen Gesetzgebungsverfahren verabschiedet.

Muss die Umgehung aber, bei allen gesetzlichen Vorgaben, wirklich so aussehen, wie sie bislang geplant wurde? Mit einem Verkehrsknotenpunkt unweit des Kreishauses, der sich über ca. 500 mal 250 Meter erstreckt und einem Autobahnkreuz alle Ehre machen würde? Mit hohen Lärmschutzwällen und Brückenbauwerken, die auf Jahrzehnte die Landschaft bedeutend prägen werden? Fest steht: Die dreistreifige, auf 100 Km/h und sicheres Überholen ausgelegte B64 wird nicht nur eine höhere Verkehrsdichte nach sich ziehen als die aktuelle, sie wird die Stadt gravierend von ihren südlichen Bereichen trennen. In einer auf Radfahrer (und Reiter) ausgelegten Region sollten zahlreiche Querungsmöglichkeiten vorhanden sein – schon hier offenbaren sich deutliche Mängel der Planung. Die 6-prozentige Steigung am Brückenbauwerk Freckenhorster Straße Höhe Kreishaus wird für Radfahrer eine Herausforderung werden. Und die zugestandene Tatsache, dass die Vorteile der neuen Warendorfer Ortsumrasung sich Richtung Westen spätestens an zweispurigen Engstelle Telgte in Luft (und Stau) auflösen, dürfte die Warendorfer auch nicht glücklich machen.

Keine Frage: Warendorf braucht eine Ortsumgehung! Aber die vorgestellte Planung ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss und wird sich im Planfeststellungsverfahren – und vermutlich vor den Verwaltungsgerichten – den wirklichen Interessen der Warendorfer stellen müssen.

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