25. Juni 2018 / Schützenfest

Büsumer feiert aktiv Sassenberger Schützenfest

Pünktlich wie die Feuerwehr.

Pünktlich wie die Feuerwehr.

Jedes Jahr am zweiten Wochenende im Juli hält Siegfried "Siggi" Annies nichts mehr auf seinem Hof an der Nordseeküste. Sonntag morgens verabschiedet er sich von seiner Frau und seinen drei Töchtern und macht sich auf den Weg nach Sassenberg. Ein wenig sitzt ihm die Zeit im Nacken, denn Siggi will pünktlich zum Antreten beim Sassenberger Schützenfest auf dem Lappenbrink stehen.
In Hedwigenkoog, das zu Büsum gehört, ist Siegfried Annies groß geworden. Hier betreibt er Landwirtschaft und baut – direkt hinter dem Deich – Weißkohl, Rotkohl und Getreide an. Vor acht Jahren hat er mal seine Jugendfreundin besucht, die der Liebe wegen nach Sassenberg gezogen war. Sein Besuch fiel mit dem Schützenfest zusammen und seitdem ist er vom größten Sassenberger Fest fasziniert.
Kameradschaft und Feiern sind natürlich auch in Hedwigenkoog nicht unbekannt, aber die Art und Weise, wie er mit offenen Armen in die Gemeinschaft der Sassenberger Schützen aufgenommen wurde, „das ist schon einmalig.“ Seit 2012 ist er deshalb auch jedes Jahr mit Uniform dabei. Am frühen Montagmorgen freut er sich über den Weckruf des Spielmannszuges und die sich anschließende Frühstückrunde, bevor es zum Antreten und Marschieren durch die Stadt zum Festplatz geht. Auf Sterne und den Hampelmann hat der 53-jährige Dithmarschener auch schon einige Male geschossen, wenn auch zugegebnermaßen nicht sonderlich erfolgreich. Wenn er sich in der Schützenhalle mit einem Schnitzel und Krautsalat stärkt ist es übrigens gut möglich, dass es Salat aus sprichwörtlich „heimischer Produktion“ ist, denn seinen Weißkohl liefert er nach ganz Deutschland.
Mit einem Schmunzeln denkt er an seinen ersten Auftritt in „Schützenkluft“ zurück. Als ehrenamtlicher Amtsfeuerwehrmann in Hedwigenkoog, der vom Rang sogar über den neun Gemeindewehrführern der benachbarten Gemeinden steht, hatte er zum weißen Hemd und schwarzen Sakko seine schicke Feuerwehrkrawatte umgebunden. Ein kleines Detail, das aber natürlich nicht unentdeckt blieb. Schnell wurde er korrekt eingekleidet. Seitdem tritt Sigfried Annies - wie auch dieses Jahr - perfekt „gestylt“ zu den Umzügen und Paraden an und ist natürlich nicht von den anderen Schützenbrüdern zu unterscheiden.
Nach dem Festtag im Brook und dem Königsball Montagnacht, heißt es für ihn am Dienstag Abschied nehmen und die Heimreise anzutreten. Aber man kann ganz sicher sein. Am Schützenfestsonntag im nächstem Jahr ist „Siggi“ wieder da.
Bildunterschrift:
Der Hof von Sigfried Annies ist nur 400 Meter vom Deich entfernt. Bei Sturmflut geht er schon mal nachschauen, ob das Meer nicht herüber kommt.

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