1. August 2017 / Schützenfest

Herzzerreißende Szenen beim Freckenhorster Schützenfest

Der Vogel wollte doch nicht fallen

Herzzerreißende Szenen beim Freckenhorster Schützenfest

Irgendwie wollte er es unbedingt und hatte auch lange auf den Freckenhorster Schützenvogel geschossen. Doch als der Traum eines jeden Schützen zum Greifen nah war – Moderator Fritz Gembries zeigte sich fest davon überzeugt, dass der Vogel beim nächsten Schuss fallen werde –  flehte ihn charmant und mit bezaubernder Nachhaltigkeit sein weibliches Gewissen an und er verzichtete.

Und er war nicht der Einzige. Während das Ringen um die Königswürde erst flott abgelaufen war, schlotterten jetzt kurz vor Sch(l)uss dann doch einige Knie. Schließlich fanden sich 5 Kandidaten, die – Gembries hatte sich unwesentlich geirrt – doch noch über 50 weitere Schuss und 8 Königskugeln brauchten, bis Jungschütze Thorsten Schulze Niehues um 14.19 Uhr als neue Majestät auf den Schultern getragen wurde. Damit wurden die ständigen „Hier-regieren-die-Jungschützen“-Rufe bestätigt.

Die übrigen vier Kandidaten nahm der 28-jährige Entwicklungsingenieur kurzerhand in seine Throngesellschaft auf. Als Königin steht ihm Natalie Wessel-Terharn zur Seite, die 2012 erste Regentin der seinerzeit neu gegründeten Damenkompanie war.

Die Krone hatte Hendrik Rohling, das Zepter Björn Maibaum und den Apfel Michael Luchtefeld geschossen, der ebenfalls Ehrengarden-Kaiser wurde. Anne Dühlmann ist Damenkönigin, das Jungkönigspaar bilden Matthias Mersmann und Anne Heine. Kinderkönig ist Till Hellmann, Kinderkönigin Jule Hälker.

Beim morgendlichen Antreten auf dem Stiftsmarkt gab es, neben vielen Ehrungen, auch ernste Töne. In seiner Festansprache ging Oberst Thomas Feldmann auf allgemeinpolitische Fragen ein, die das Ehrenamt, und damit langfristig auch die Schützengesellschaften, in ihrer Existenz bedrohen können. Die gesetzlichen Vorgaben und Reglementierungen verbunden mit verschärften Sicherheitsauflagen und die damit zusammenhängenden finanziellen Belastungen würden die Grenzen des Zumutbaren bisweilen überschreiten. Deshalb forderte Feldmann eine nachhaltige Kursänderung seitens des Gesetzgebers und der Verwaltung. „Vertraut den Menschen in den Vereinen vor Ort wieder mehr. Macht Ernst mit Deregulierung und Bürokratieabbau.. Das bürgerschaftliche Engagement fördert man dadurch, dass man die Menschen machen lässt und sie nicht bevormundet!“ Eindrucksvolle Worte die einen starken Applaus der Anwesenden nach sich zogen.

Der Rest war Schützenfest, das vor allem wieder mit einer eindrucksvollen Krönungszeremonie und Parade zeigte, dass in Freckenhorst, trotz derartiger Widrigkeiten, nach wie vor ein ungetrübter Schützengeist herrscht.

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