Trotz Lockdown vieles möglich
Bürgermeister Axel Linke macht aus seiner Sorge keinen Hehl. „Viele der Einzelhändler kämpfen um ihre Existenz“, sagte der Bürgermeister beim Pressegespräch zum neuen Lockdown am Mittwoch. Er äußerte die Befürchtung, dass viele von ihnen nach einer sogenannten zweiten Welle und einer damit verbundenen Schließung der Geschäfte nicht mehr öffnen werden.
Dazu soll es nicht kommen. Insofern weiß auch Linken, der von der Entscheidung des Lockdown für den gesamten Kreis Warendorf überrascht wurde, dass es wichtig ist, die angeordneten Maßnahmen auch umzusetzen. Aber natürlich hätte er sich eine regionale Lösung gewünscht, die den Norden des Kreises ausspart . Warendorf verzeichnet aktuell sechs akut Erkrankte, die sich alle auf die insgesamt 19 Tönnies Mitarbeiter zurückzuführen lassen, die in der Kreisstadt wohnen. Alle Tönnies Mitarbeiter nebst Familie seien in Quarantäne, versicherten Axel Linke und der Ordnungsdezernent Dr. Martin Thormann, die deutliche Hoffnung äußerten, dass sich das Virus nicht weiter ausbreiten wird.
Der sogenannte Lockdown light zeigt sich in Warendorf hauptsächlich in der Schließung einiger Betriebe wie sie in der Allgemeinverfügung genannt sind, sowie der früheren Schließung der Schulen. Die größten Sorgen bereiten den Verantwortlichen die Schwierigkeiten, vor die sich Eltern durch die Kita Schließungen gestellt sehen. Die Notbetreuung wird sichergestellt, Kinder von systemrelevanten Familien kommen unter.
Auch sonst fühlt sich der Lockdown relativ „light“ an. Die Geschäfte, Restaurants und das Freibad bleiben geöffnet und auch viele Versammlungen können stattfinden, so auch die öffentliche Ratssitzung. Das in der Allgemeinverfügung kompliziert formulierte Versammlungsverbot bezieht sich in erster Linie auf private Versammlungen im Sinne von Gruppenbildung. Vereinsversammlungen, Sitzungen etc. sind vom Verbot ausgenommen. Wichtig bleiben die sogenannten Maskenpflicht und das wieder verschärfte Kontaktverbot im öffentlichen Raum, bei dem sich nun erneut nur jeweils zwei Personen, die nicht aus einem gemeinsamen Haushalt stammen, zusammen in der Öffentlichkeit aufhalten dürfen. Das Ordnungsamt wird wieder mehr im öffentlichen Raum präsent sein um in erster Linie zu beraten. „Das große Ziel muss sein die Infektion auf den 50er Wert zurückzubekommen“ sagte Axel Linke. Denn damit ist zwar nicht eine automatische Aufhebung des Lockdown verbunden, aber alle Beteiligten hoffen, dass die Landesregierung dann entsprechend reagiert.