28. August 2020 / Allgemein

Bürgermeister (betteln) battlen um Wählerstimmen

Bürgermeister Battle - Samstag, 29. August 2020, ab 15:00 Uhr

Bürgermeister (betteln) battlen um Wählerstimmen

Vielen Warendorfer Jugendlichen ist gar nicht klar, dass sie bei der Kommunalwahl am 13. September schon ab 16 Jahren wählen dürfen. Und wenn – wen?

Auswahl bieten da die Wahlplakate. Große, kleine, überall im Stadtgebiet verteilt. Mit irgendwelchen Gesichtern drauf von Leuten, die man nicht kennt. Oder auch ganz ohne Gesichter. Oder mit Slogans. Oder nicht mal das so richtig.

Und überhaupt – wofür wählen? Also nicht nur warum, sondern auch für welche Aufgabe, welches Gremium. Rat, Kreistag, Landrat, Bürgermeister. Und welches der Gesichter will wohin und was dort werden?

Fragen, die selbst Menschen die bereits über 16, 17, 18 sind, nicht beantworten können. Immerhin – es geht um Entscheidungsträger. „Die da“ bestimmen vieles für alle. Da macht es schon Sinn zu wählen. Und es macht Sinn, die richtigen Leute zu wählen.

Die Warendorfer Bürgermeisterkandidaten Axel Linke (der Amtsinhaber), Peter Horstmann und Peter Huerkamp (die Herausforderer) stellen sich am morgigen Samstag, 29. August 2020, ab 15:00 Uhr einem Battle. In echt im Marienpfarrheim, aber noch echter im Onlinestream auf bm.battle.warendorf.de und auf YouTube. Denn ins Pfarrheim können wegen Corona nur wenige Leute rein, Streams und YouTube gucken kann jeder.

Katharina Davydova und Sara Möllers sind zwei der Jugendlichen, die in den letzten Wochen dieses Bürgermeisterbattle vorbereitet haben. Gemeinsam mit Stadtjugendpfleger Ansgar Westmark, Jens Micke und Nora Kammann sowie Dieter Nissen und Oliver Prinz vom Verein für Freizeitservice und Jugendarbeit e. V., stellten sie die geplante Aktion der Öffentlichkeit vor.

Rund 90 Minuten soll die Aktion dauern, bei der die drei Kandidaten nicht nur Fragen beantworten, sondern auch aktiv werden sollen. „Spiel und Spaß“ heißt dieser Teil, der ganz lustige Action verspricht und sicherlich die menschliche Seite herauskitzelt. Sachlich und politisch interessant dürften hingegen die Fragen werden, von denen es bereits einige gibt, aber es sollen noch mehr werden. Während des Live-Streams können Fragen gepostet werden. Einige der insgesamt 10 aktuelle beteiligten Jugendlichen werden diese auswerten und an Moderator Ralf Bosse weiter reichen. So kann zugleich verhindert werden, dass bestimmte Warendorfer Interessengruppen, die stets jede Situation für sich zu vereinnahmen suchen, die Diskussion crashen. Geplante Themenfelder sind u.a. Digitalisierung, Mobilität, Leben in Warendorf und Jugendpolitik.

Seit Mai läuft die Planung um das Battle, das 2015 noch auf den Kleinspielfeldern und mit Publikum stattfinden konnte, coronakonform zu machen. Dank der katholischen Kirche und Pfarrer Peter Lenfers steht mit dem Marienpfarrheim ein neutraler Raum zur Verfügung. Ein Team aus Münster realisiert die Technik mit vier Kameras, so dass die Bilder nicht langweilig werden. Aufgelockert wird das rund 90-minütige Battle mit Musik der Band „Phaette Zeiten“, Thomas Bischof und Younes Greßhake.

Ohne die beteiligten Jugendliche hätte man die Aktion nie so hinbekommen, konstatierte Ansgar Westmark und bedankte sich schon vorab für deren Engagement. Die Organisation habe Spaß gemacht, unterstrich Katharina Davydova, denn sie sei von gegenseitigem Respekt getragen gewesen. Niemand habe den anderen wegen seiner Meinung verdammt und man habe einander ausreden lassen.

Steht abzuwarten, ob die Kandidaten ebenso respektvoll miteinander umgehen, wenn sie um die Stimmen der jungen Leute – natürlich dürfen sich alle Altersgruppen den Stream ansehen – betteln, bzw. battlen.

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