Ein Leuchtturm mitten in der Stadt
Energiesparmaßnahmen und Klimaschutz sparen fast 50.000 Euro
Energiesparmaßnahmen und Klimaschutz seien quasi schon Tradition im Modehaus Ebbers, bemerkte Geschäftsführer Christoph Berger bei der gestrigen Auszeichnung zum „Innovationsprojekt Klimaschutz“. Die Aktivitäten reichten mit jährlichen Schritten von der seinerzeitigen Umrüstung auf LED bis hin zum Nahwärmenetz über ein Blockheizkraftwerk (BHKW). Berger konnte die Auszeichnung sowie entsprechende Plakette aus den Händen von Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW entgegennehmen.
Nicht der erste Besuch der Energieagentur im Warendorfer Modeerlebnishaus. Bereits vor zwei Jahren hatte Ebbers für umfassende Energieeffizienz-Maßnahmen den EnergieInnovationsPreis (EIP.NRW) der EnergieAgentur.NRW bekommen. Lothar Schneider findet das neue „Innovationsprojekt Klimaschutz“ vorbildlich: „Bereits 2018 hatte das Unternehmen 216.000 kWh Energie weniger verbraucht, das entspricht 110 Tonnen CO2. Christoph Berger und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mit der Vereinheitlichung und Modernisierung der Haustechnik über Immobiliengrenzen hinweg etwas ganz Besonderes geleistet.“ Vor zwei Jahren hatte die jährliche Kostensenkung bei 34.000 Euro gelegen, heute sind es bereits 50.000 Euro - Tendenz steigend. Die anderen Einsparwerte lassen sich wegen der vielfältigen Veränderungen im Modehaus nicht mehr vergleichen.
Christoph Berger wird sich nicht auf dem Erreichten ausruhen, da er noch weiteres Einsparpotential sieht. Noch 2020 soll ein zweites BHKW installiert werden. Zudem solle eine Wohneinheit in dem großen Gebäudekomplex, der aus den Jahren 1886 bis 1992 stammt, auf beste Werte optimiert werden. Für 2021 ist die Installation von Photovoltaik geplant. Auch das Thema Kälte nimmt Christoph Berger in den Fokus. „Wir kühlen mehr als wir heizen“, sieht Berger hier weitere dringende Maßnahmen anstehen. 480 Quadratmeter der Dachflächen sind inzwischen begrünt. Das Wasser für die Bewässerung wird vorab durch einen Wärmetauscher in der Lüftungsanlage geleitet, so dass die Kühlung der Verkaufsräume ohne weitere Energie für Kälte auskommt. Falls doch zusätzliche Kühlung notwendig ist: Die neuen Kälteanlagen sparen gegenüber den alten etwa 40 Prozent Strom. Er strebt an, bis 2022 weitere 30% CO2 zu sparen.
Berger ist davon überzeugt, dass es wichtig ist, „in Effizienz zu investieren“, wie er es formuliert. 10% ließen sich in den allermeisten Fällen fast ohne Investitionen einsparen, regt er andere Geschäftsleute an, diese Möglichkeiten zu überdenken und zu nutzen. Für das Modehaus strebt er an bis 2022 weitere 30% CO2 zu sparen.
Bürgermeister Axel Linke sparte nicht mit lobenden Worten für das Engagement des familiengeführten Unternehmens und Christoph Berger persönlich. Er nannte die Leistungen „herausragend und für ein Handelshaus dieser Größe völlig außergewöhnlich“ und bemühte auch den Begriff des „Leuchtturmprojekts“. Ein solches kann die Stadt mit dem zukünftigen kalten Nahwärmenetz im Baugebiet „In de Brinke“ ebenfalls vorweisen. Linke unterstrich, dass die Projekte bei Ebbers Paradebeispiele für ganzheitliches Denken in Sachen Energieeinsparung und Kostensenkung seien und ist sicher, dass sich Nachahmer finden.
Weitere Informationen und eine Multimedia-Präsentation sind auf der Seite www.energieagentur.nrw zu finden.