Musik für erwachsene Rock-Gourmets begeisterte die Zuhörer
Ron Spielman & Band gastierten im Dachtheater am Wall
Warendorf. Ein besonderer Höhepunkt erwartete die Musikfreunde im Dachtheater am Wall am Samstagabend. Neben dem beliebten Format „Jazz live“ hat Armin Düpmeier seit 2017 auch die Rockmusik im TaW etabliert. Den diesjährigen Auftakt machte der Gitarrist Ron Spielman mit seiner Band. „Musik für erwachsene Rock-Gourmets“, so der Titel, durfte dabei wörtlich genommen werden. Denn ohne Übertreibung darf gesagt werden, dass Armin Düpmeier wieder einmal ein großer Wurf gelungen ist. Das Konzert war gut besucht, das Publikum mehr als begeistert. Immer wieder bekamen Ron Spielman und seine musikalischen Weggefährten wohlverdienten Zwischenapplaus.
Julian Külpmann am Schlagzeug und Thomas Stieger am Bass legten den Grund, auf dem sich Ron Spielman (Gitarre/Gesang) bestens entfalten konnte. Der Gitarrist Ron Spielman ist einer der interessantesten Köpfe der Rock-Szene. Nicht nur sein schon fast besessenes Gitarrenspiel, das durchaus an Jimi Hendrix oder John Coltrane erinnerte, kam in der Zuhörerschaft gut an. Ebenfalls überzeugte der Deutsch-Amerikaner mit seiner markanten Stimme. Locker flockig hatte Spielman das Konzert eröffnet, in dem er zunächst scherzhaft seine Eigenkreation moderner Corona-Schutzmasken feilbot: „Das Stück für 23 Euro plus einhundert Prozent Mehrwertsteuer.“ Und dann hieß es Leinen los und der Rockdampfer stampfte mit harten Rhythmen durch den Abend und ließ das Theater in seinen Grundfesten erzittern. „Ihr wisst schon, was ihr gebucht habt?“, fragte Spielman dann noch ein wenig scheinheilig und ließ das erste Sahnebonbon „Just another Autumn“ auf den Saiten erklingen. Spielman lässt sich nicht wirklich in eine Schublade pressen, er ist ein Wanderer zwischen den Welten Blues, Jazz, Fusion, Rock, Pop und Folk und schafft es immer wieder neue Klangwelten zu kreieren. Kraftvoll ging es dann mit „In another Life“ weiter, bevor Drummer Julian Külpmann und Bassist Thomas Stieger den nächsten Kracher „Watergirl“ mit versiertem Groove einläuteten. Julian Külpmann, jüngstes Bandmitglied, studierte wie Thomas Stieger an der renommierten Berliner Universität der Künste/ Hochschule für Musik Hanns Eisler und spielte bereits mit illustren Größen der Musikszene zusammen, wie dem amerikanischen Bassisten Greg Cohen, oder dem hierzulande bekannten Udo Lindenberg. Nicht weniger lang ist die Auswahl bekannter Künstler, mit denen Thomas Stieger auf der Bühne stand: Prince Pi, Sido, Alice Merton, Klaus Doldinger, Michael Patrick Kelly, Peter Weniger, um nur einige zu nennen.
Spannend werden auch die kommenden Konzerte, die Armin Düpmeier ankündigte. Am 5. März ist Ulla Meinecke mit Band zu Gast, am 7. April das Haunschild Rückert Quartett.