Plastik gehört nicht in die Biotonne
Der Handel bietet „kompostierbare“ Plastiktüten an, die aus einer Mischung herkömmlicher Kunststoffe und pflanzlicher Stärke bestehen. Im Kompostwerk des Kreises Warendorf in Ennigerloh führen diese Tüten, wie auch jede herkömmliche Tüte aus Plastik, zu großen Problemen. Grundsätzlich sind die speziellen Beutel zwar biologisch abbaubar, brauchen dafür aber viel länger als die Zeitspanne, in der die moderne Technik den Kompost herstellt. Im Ennigerloher Kompostwerk verrotten die Tüten nicht komplett. Die Folge: Sie verunreinigen den fertigen Kompost.
In den Plastikbiotüten können auch richtig sortierte Bioabfälle somit gar nicht kompostiert werden können. Bei der Vorsortierung des Bioabfalls werden die biologisch abbaubaren Tüten genauso wie normale Plastikbeutel aussortiert. Da sie dieselben Eigenschaften wie normale Mülltüten aufweisen, ist eine Trennung technisch nicht möglich. Die biologisch abbaubaren Tüten landen gemeinsam mit normalen Plastikbeuteln und anderen Störstoffen im aussortierten Restmüll, der vom Kompostwerk nicht verarbeitet werden kann und teuer entsorgt werden muss. Der eigentlich wertvolle Inhalt geht gänzlich verloren.
Die Problematik der im Handel erhältlichen kompostierbaren Plastiktüten ist bei der Stadt Warendorf schon länger bekannt. Daher haben wurde die kommunale Satzung für die Abfallentsorgung im letzten Jahr dahingehend angepasst, dass in § 13 Abs. 4 Nr. 6 folgende Ergänzung aufgenommen wurde: "Zur Sicherung der Kompostqualität und aus verarbeitungstechnischen Gründen dürfen zur Getrennthaltung von Bioabfällen keine Kunststofftüten oder kunststoffähnlichen Abfallsäcke verwendet werden, auch dann nicht, wenn für diese der Nachweis der biologischen Abbaubarkeit erbracht wird."
Die Bürgerinnen und Bürger werden um Berücksichtigung dieser Vorschrift gebeten. Anstatt der biologisch abbaubaren Tüten sollte neben Papierbiotüten in geringen Mengen Küchenkrepp oder Zeitungspapier verwendet werden.
Auch kleine Plastikteile können nicht aus dem Biomüll aussortiert werden, zum Beispiel Stäbchen von Q-Tipps oder Strohhalme. Sie verbleiben im Prozess und werden im Kompostwerk zusammen mit dem Biomüll immer weiter zerkleinert. Später verunreinigen sie den Kompost und landen auf den Feldern, werden dort von Kleinstlebewesen mitgefressen und können in der Nahrungskette landen. Darum: Kein Plastik in die Biotonne.
Plastik gehört nicht in die Biotonne
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