23. Mai 2022 / Aus aller Welt

Große Landschildkröten in Argentinien ausgewildert

Jagd, illegaler Tierhandel und die Zerstörung ihres Lebensraums: Die Köhlerschildkröte galt in Argentinien als ausgestorben. Nun wurden 40 Tiere in einem Nationalpark ausgesetzt.

Umweltschützer wildern im Norden von Argentinien 40 Köhlerschildkröten aus.

Zehn Exemplare seien bereits im Nationalpark El Impenetrable ausgesetzt worden, die restlichen Tiere sollen nach einer Quarantäne- und Eingewöhnungszeit in den kommenden Tagen folgen, teilte die Organisation Rewilding Argentina zum Weltschildkrötentag am Montag mit. Die Köhlerschildkröte ist demnach die zweitgrößte Landschildkröte Südamerikas und kann um die 20 Kilogramm schwer werden. In Argentinien galt sie als ausgestorben. In dem den Angaben zufolge bislang größten Transfer von Tieren für ein Auswilderungsprojekt zwischen zwei Ländern in Südamerika seien die 40 Exemplare kürzlich von Paraguay nach Argentinien gebracht worden.

«Die Köhlerschildkröte ist in Argentinien aus verschiedenen Gründen verschwunden, unter anderem durch die Jagd und den illegalen Tierhandel», sagte Sebastián Di Martino von Rewilding Argentina. «Aber auch die großflächige Zerstörung des Chaco-Waldes, ihres Lebensraums, ist eine Ursache für das Aussterben. Die letzte bekannte Population in Argentinien lebte in einem Wald, der für den Anbau von Sojabohnen gerodet wurde.»

Rewilding Argentina betreibt in mehreren Nationalparks in Argentinien Auswilderungsprojekte, unter anderem für Jaguare. Die Organisation geht auf den US-Unternehmer und Umweltschützer Douglas Tompkins zurück. Der frühere Chef der Modemarken The North Face und Esprit kaufte in Argentinien und Chile riesige Ländereien auf und verwandelte sie in Schutzgebiete. 2015 kam er bei einem Kajak-Unfall in Patagonien ums Leben.


Bildnachweis: © -/Rewildering Argentina/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

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