Die Opferhilfsorganisation Weißer Ring verzeichnet im dritten Jahr der Corona-Pandemie weiterhin «sehr hohe Zahlen bei Fällen häuslicher Gewalt». Nach einem starken Anstieg von 2390 Fällen im Jahr vor der Pandemie (2019) auf 2914 Fälle 2020 hat die Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer im zu Ende gehenden Jahr schon mehr als 3000 Fälle registriert, wie der Bundesvorsitzende der Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer, Patrick Liesching, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz sagte. Bis Jahresende werde es voraussichtlich noch mehr geben. 2021 hatten sich in 2799 Fällen Opfer häuslicher Gewalt an den Weißen Ring gewandt. In fast einem Fünftel aller Fälle, in denen der Weiße Ring hilft, gehe es um Gewalt in den eigenen vier Wänden. Häusliche Gewalt, Sexualdelikte und Stalking machten zusammen mehr als 50 Prozent der Opferfälle des Weißen Rings aus. 77 Prozent der Hilfesuchenden sind Frauen. «Häusliche Gewalt hat durch Corona mehr Aufmerksamkeit in den Medien bekommen, wahrscheinlich haben sich auch deshalb mehr Menschen an uns gewandt», sagte Liesching und rief zur Wachsamkeit auf. «Egal ob die Taten im sogenannten Dunkelfeld bleiben oder ins Hellfeld gelangen – die Gewalt ist immer da», betonte der Jurist, der auch Leiter der Staatsanwaltschaft in Fulda ist. «Wir müssen wachsam und sensibel bleiben, auf Warnzeichen achten und handeln, damit so vielen Opfern wie möglich geholfen werden kann.»
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Weißer Ring sieht Zunahme häuslicher Gewalt
Gewalt in den eigenen vier Wänden betrifft vor allem Frauen: Sie stellen 77 Prozent der Hilfesuchenden dar.
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