5. September 2022 / Aus aller Welt

WWF warnt vor Folgen von Regenwald-Zerstörung

Am heutigen Montag erinnert Brasilien an die Gründung des Bundesstaates Amazonas im Jahr 1850. Doch der Regenwald - die «grüne Lunge der Erde» - ist in Gefahr.

Die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland hat angesichts der zunehmenden Waldvernichtung im brasilianischen Amazonasgebiet vor schweren Folgen für die indigenen Völker und das Weltklima gewarnt. «Mit den Bäumen des Amazonas schwindet auch die Lebensgrundlage der Indigenen», sagte WWF-Südamerikareferent Roberto Maldonado einer Mitteilung zufolge. Heute ist der Tag des Amazonas, mit dem Brasilien an die Gründung des Bundesstaates Amazonas durch Dom Pedro II. im Jahr 1850 erinnert.

Im brasilianischen Amazonasgebiet toben die schwersten Brände seit fast fünf Jahren. Im August wurden in der Region nach Angaben des Instituts für Weltraumforschung (Inpe), das Satellitendaten auswertet, 33.116 Feuer registriert. Mehr Brände in einem Monat hatte es zum letzten Mal im September 2017 gegeben. In einem August waren es sogar die schwersten Brände seit 2010.

Indigene gelten als die besten «Hüter des Waldes» im Kampf gegen Umweltschäden und Klimawandel. Nur 1,6 Prozent der Entwaldung zwischen 1985 und 2020 entfielen laut WWF auf indigenes Land. An die 20 Prozent des ursprünglichen Amazonas-Regenwaldes sind bereits zerstört. «Verlieren wir den Amazonas, verlieren wir einen der größten Kohlenstoffspeicher dieses Planeten», sagte Maldonado.

Zwischen Juni und Oktober ist in Brasilien Waldbrandsaison. Meist werden zunächst die Bäume gefällt und die abgeholzten Flächen dann in Brand gesteckt, um neue Weideflächen und Ackerland zu schaffen. Das Thema könnte auch bei der Präsidentenwahl Anfang Oktober eine Rolle spielen. Der rechte Amtsinhaber Jair Bolsonaro sieht das Amazonasgebiet vor allem als wirtschaftliches Potenzial. Sein Gegenkandidat, Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, hat hingegen versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz künftig zu stärken. In den Umfragen liegt Lula derzeit deutlich vorn.


Bildnachweis: © Andre Penner/AP/dpa
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