29. April 2017 / Stadtinformationen

Leer-Schwimmbad

Bürgerversammlung in Sachen Lehrschwimmbad Freckenhorst

Leer-Schwimmbad

Die Marschrichtung gab Bürgermeister Axel Linke relativ kurz nach Beginn der Bürgerversammlung in Sachen Lehrschwimmbad Freckenhorst am 28. April im Sparkassen-Forum vor: Es sei eine Informationsveranstaltung für die Bürger, nicht für den Rat. Insofern sei es nicht beabsichtigt Protokoll zu führen. Wer von den – ohnehin nicht vollzählig anwesenden – Ratsmitgliedern wolle, könne sich ja bezüglich der Fragen, Kritiken, Vorschläge und Anregungen Notizen machen. Oder, wie es vor der Veranstaltung aus den Reihen der zahlreich erschienenen Bürgern zu hören war: „Das Blöde ist, es ist ja schon alles entschieden!“

Sechs Vorträge standen auf dem Programm, Punkt 7 sollte dann am Ende eines langen Abends die Diskussion darstellen. Zu Beginn trug Marco Steinert vom unabhängigen Büro Altenburg die Bedarfsanalyse Bäder vor, die zeigte, dass Warendorf mit den vorhandenen Möglichkeiten Hallen- und Freibad, Lehrschwimmbad sowie Nutzung der Bundeswehrsportschule im Vergleich zu anderen deutschen Kommunen bestens ausgestattet ist. Zitat: „Bundesweit absolut außergewöhnlich!“ Selbst bei Wegfall des Lehrschwimmbeckens liege die Stadt noch immer im oberen Bereich. In die Analyse flossen sowohl Prognosen der Bevölkerungsentwicklung wie auch die hypothetische Dauernutzungsmöglichkeit der Sportschule ein, was zu umgehenden Fragen und deutlicher Kritik führte. Zudem fiel auf, dass die Sommerzeit mit geschlossenem Hallen- und als Spaßbad genutztem Freibad nicht ausreichend berücksichtigt worden war. In der sich bereits hier entwickelnden Diskussion wurde deutliche Kritik am Vertrauen auf die Dauernutzung der Sportschule laut, denn nicht zuletzt der Quasi-Rauswurf der Rollstuhlbasketballer zeigt, dass der Hausherr in seinen Entscheidungen nicht verpflichtet ist. Auch die schriftliche Stellungnahme der Sportschule gibt weder Garantien ab, noch stellt sie einen Vertrag dar. Selbst eine Reduzierung der Zeiten zwinge bereits mit Lehrschwimmbecken – geschweige denn ohne – zu neuem Denken, sprich: ein Neubau müsste her.

Die Kosten für Abriss, Sanierung, Neubau und unterschiedliche Erhaltungs- und Betriebsformen stellte Urs Reitis, Geschäftsführer der Stadtwerke, vor. Aus den verwirrenden Zahlenkolonnen kristallisierte sich allerdings unschwer heraus, dass eine Sanierung des Lehrschwimmbades die Stadt nur rund 200.000 Euro jährlich mehr kosten würde als ein Abriss – gerechnet auf 29 Jahre. Eine eher geringe Summe. Dies unterstrich auch der stellvertretende Landrat Franz-Ludwig Blömker. Zudem hinterfragten ebenfalls der Kostenrechnung befähigte Zuhörer, ob die Zahlen überhaupt richtig seien. Denn bei richtiger Rechnung liege der Betrag sogar noch um rund 20 Prozent darunter, also bei rund 160.000 Euro pro Jahr.

Zwar folgten diesen Zahlen noch weitere Vorträge, doch in Anbetracht der Tatsache, dass die immensen Kosten einer Sanierung immer als hauptsächliches Argument für einen Abriss des Lehrschwimmbades Freckenhorst dienten, steht zu hoffen, dass die anwesenden Ratsmitglieder sich doch die gravierenden Argumente pro Bad notiert haben, rechnen können und bei der folgenden Ratsentscheidung im Sinne der Stadt und ihrer Bürger entscheiden.

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