Frankreich im Jahr 2022: In der Stichwahl der Präsidentschaftswahlen konkurrieren die Kandidaten des Front National und der Muslim-Bruderschaft – das Ganze in einem vor Zorn brodelnden Land am Rande eines Bürgerkriegs.
Um eine rechtsradikale Regierung zu verhindern, verhelfen die Sozialisten der Muslim-Bruderschaft zum Sieg. In der Folge wird die Verfassung geändert, die Theokratie eingeführt, die Scharia, das Patriarchat und die Polygamie. Aber auch sonst gibt es Veränderungen: Kriminalitätsrate und Arbeitslosigkeit sinken, das gesellschaftliche Klima beruhigt sich. Es zeigt sich, dass, entgegen aller Horrorszenarien, die muslimische Regierung auch der bürgerlichen Mitte längst verloren geglaubte Werte bieten kann.
Der Protagonist, der Literaturwissenschaftler François, ein von den gesellschaftlichen Entwicklungen desillusionierter Akademiker, bekommt eine neue, attraktive Stelle angeboten, die alle Wünsche erfüllt – Bedingung ist, dass er zum Islam konvertiert. Ist dies der Beginn eines neuen positiven Lebensabschnitts oder die Unterwerfung unter ein System, das seinen imaginierten Überzeugungen widerspricht?
Michel Houellebecq ist einer der am kontroversesten diskutierten Autoren unserer Zeit. »Unterwerfung« wurde am Tag des Anschlagsauf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo veröffentlicht. In der Folge distanzierte sich Houellebecq von jeder islamfeindlichen Interpretation seines Werkes.
Einführung um 19.30 Uhr im Dachtheater
Tickets: https://www.adticket.de/Theater-am-Wall-Shop.html?format=raw&searchname=Unterwerfung
Foto Titel - Unterwerfung 1 © Volker Beushausen oben: Franziska Ferrari unten: Mario Thomanek, Maximilian von Ulardt, Burghard Braun