4. Dezember 2022 / Allgemein

Nikolaus-Collegium wird 75 Jahre

1947 wurde der Brauch ins Leben gerufen

Nikolaus-Collegium wird 75 Jahre

1947 wurde der Brauch ins Leben gerufen

Zahlreiche Hände galt es für Richard Poppenborg, Primas und damit der Chef im „Nikolaus-Collegium der Stifts-Stadt Freckenhorst“, am Sonntag zu schütteln. Das Collegium, das an jedem Nikolausabend (5. Dezember) als Nikolaus und Ruprecht alle Kinder zwischen zwei und acht Jahren in Freckenhorst zu Hause besucht, feierte einen runden Geburtstag. Vor 75 Jahren wurde der Brauch, der sich inzwischen zu einer festen Größe in Freckenhorst entwickelt hat, ins Leben gerufen. Mit Festgottesdienst und Festakt feierten die Aktiven dieses Jubiläum am Tag vor dem großen Nikolaus-Abend gebührend. Mit einem Festgottesdienst in der Stiftskirche und anschließendem Empfang im Stiftshof Dühlmann, seit vielen Jahrzehnten Zentrale des Freckenhorster Nikolauswesens. Primas Poppenborg freute sich über die vielen Gratulationen: „Es ist das, was ich aufnehme und an alle Beteiligten vom Nikolausbrauchtum zurückgeben darf“, reichte er Dankes- und Glückwünsche an die Aktiven weiter. 

Glückwünsche überreichte auch Bürgermeister Peter Horstmann: „Die lange Geschichte, die tiefe Verbundenheit aller Mitglieder des Collegiums machen das Collegium besonders“, würdigte der erste Bürger, der unter anderem auch eine Nikolaus-Geburtstagstorte im Gepäck hatte, und lobte das Engagement: „Sie alle tragen dazu bei, das Gute weiterzutragen!“ Er muss es wissen, schließlich wurde der Freckenhorster selbst auch als Kind vom Nikolaus besucht. „Der Nikolaus war immer fürchterlich gut informiert“, berichtete er von seinem Staunen in Kindertagen. Woher der Nikolaus seine Informationen bezieht, dürfte sich dem Bürgermeister im kommenden Jahr erschließen. Denn Moderator und Nikolaus Martin Richter lud Peter Horstmann direkt ein, ihm im kommenden Jahr als Ruprecht zur Seite zu stehen.  

Lange Reden waren beim Festakt nicht zu hören, dafür eine kurze Gesprächsrunde mit Aktivposten des Vereins. Seit neun Jahren ist Pia Sternberg als „Schminkdame“ aktiv und verhilft dem Ruprecht zu seinem Erscheinungsbild. Jascha Stammkötter ist an diesem Nikolausabend erstmalig als Nikolaus unterwegs und möchte den Kindern weitergeben, was er als Kind erlebt hat: „Oft war es so, dass man vom Nikolaus bestärkt wurde.“ Seit vielen Jahrzehnten gehören August Weiser und Friedel Rose zum Collegium. Weiser, seit 1964 mit dabei, ist inzwischen „Geheimer Rat“ und hat viele Veränderungen im Brauchtum mitgestaltet. Friedel Rose, einst erster Primas des Collegiums, erinnerte an die Anfänge eines organisierten Nikolaus-Brauchtums. 

Eine weite Anreise hatten die Mitglieder der Nikolaus-Gilde aus Hauzenberg in Bayern. Seit 2009 pflegen beide Niklaus-Gruppen Freundschaft, haben Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede ausgemacht. „Die Entstehungsgeschichte unserer Nikolaus-Gilde war genau so wie hier in Freckenhorst: es gab ein Nikolaus-Unwesen“, erinnerte Otto Obermeier an die gleichen Beweggründe, sich zu organisieren. 

Eine noch weitere Anreise hatten die Pfarrer Martial und Gustave. Sie stammen aus der Pfarrgemeinde St. Etienne in Beregadougou (Burkina Faso) und sind derzeit in der Partnerpfarrei in Freckenhorst zu Gast. Gemeinsam mit Pfarrer Manfred Krampe und Diakon Manfred Hillebrand feierten sie den Festgottesdienst in der Stiftskirche. Statt einer Predigt kam es hier zu einer ungewöhnlichen Begegnung zwischen Weihnachtsmann und Nikolaus: „Meine Legende hört man immer wieder gern – denn alle, die sie hören, spüren, da steckt ein wahrer Kern“, entgegnete der Heilige, der auf den einstigen Bischof von Myra zurück geht, dem Weihnachtsmann, der mit Geschenken punkten wollte. 

Musikalisch begleitet wurden Festakt und Gottesdienst durch die Gruppe „BFF Brass“ des Berittenen Fanfarenzugs Freckenhorst. 

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