Warendorf(ap). Welcher Beruf ist eigentlich der richtige für mich?
Diese Frage stellen sich derzeit wieder viele Schüler, die sich rechtzeitig auf den „Ernst des Lebens“ vorbereiten wollen. Etwas Licht ins Dunkel bringt hier die Berufs-Orientierungsmesse BOM, die zum 26. Mal ihre Türen öffnete. 126 Aussteller, von Versicherungsagenturen, über die Kreispolizeibehörde, das Finanzamt bis hin zu Unternehmen aus Handwerk und Dienstleistung stellen sich heute mit rund 350 Berufsbildern, Studiengängen sowie Schulabschlüssen den interessierten Schülern und Eltern vor. Das ist ein deutliches Plus im Vergleich zu den Veranstaltungen vergangener Jahre. Noch nie gab es so viele Aussteller. „Wir wollen authentisch zeigen, was auf die Schüler zukommt“, sagte der Gründungsvater der BOM Carl Pinnekamp. Bürgermeister Axel Linke lobte das Angebot und „die gute Veranstaltung“.In Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten und der Agentur für Arbeit habe die Stadt einen Berufstest entwickelt. Seien die Möglichkeiten früher eher überschaubar gewesen, „will eine Entscheidung heute gut überlegt sein“, sagte Petra Schreier, Personaldezernentin des Kreises Warendorf angesichts eines Blumenstraußes an Ausbildungsberufen. Die BOM sei zudem eine gute Möglichkeit, Ausbildungs- und Studienabbrüchen etwas entgegenzusetzen. Was Schüler heute wollen, weiß Udo Lakemper, Schulleiter des Paul-Spiegel-Berufskollegs sehr gut. „Es geht um 'Work-Life-Balance.“ Die Generation „Z“ sei leistungs- und zielorientiert, „aber zu ihren eigenen Konditionen.“ Seitens der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf formulierte Frank Tischner: „Es gibt keinen Job, der sich nicht nach Arbeit anfühlt.“ Allein von kreativer Arbeit könne man nicht seine Miete bezahlen, warb er für das Handwerk.
Deutlich spürbar war, dass in vielen Unternehmen – von der Verwaltung, über die Industrie, Dienstleistung und Handel bis zum Handwerk und Pflegeeinrichtungen - heute ein Personalnotstand herrscht. Das ließ sich an der BOM sehr gut ablesen. Neben dem Betreibshilfsdienst BHD Land, war auch das Warendorfer Josephs-Hospital und das St. Josef-Stift aus Sendenhorst mit der St. Elisabeth-Stift-gGmbH aus Everswinkel vor Ort. Das St. Josef-Stift ist breit aufgestellt und bildet unter anderem Altenpfleger, Krankenpfleger, Physiotherapeuten oder medizinische Fachangestellte aus. „Die Messe ist natürlich für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer interessant. Aufgrund der großen Bandbreite können sich die Schüler optimal informieren und die Aussteller lernen ihren Nachwuchs direkt persönlich kennen“, sagte Claudia Körk (Stadt Warendorf).