9. November 2022 / Allgemein

Spitzenlektüre für Winterabende

„Top Ten“ in der Buchhandlung Ebbeke

Spitzenlektüre für Winterabende

Zwangsweise musste durch Corona die Kultveranstaltung „Top Ten“ in der Buchhandlung Ebbeke in den letzten drei Jahren pausieren. Umso mehr freute sich Familie Hesse, dass sie am Montagabend das Format endlich wieder aufleben lassen konnten.

„Es ist schön, dass sie uns treu geblieben sind“, freute sich Inhaber Reinhard Hesse. Mittlerweile wäre es ein Jubiläum, nämlich zum 35. Mal präsentierten sie ihre Favoriten. „Viele von ihnen verdienen ebenso eine Auszeichnung. Viele sieht man nämlich jedes Mal“, bedankte sich Hesse für die jahrelange Treue.

Mittlerweile hat es Tradition, dass nicht die Neuerscheinungen der bekannten Autoren ihren Platz auf der Liste einnahmen. Sebastian Fitzek oder Dan Brown sucht man vergeblich. Hesse hat es sich zum Auftrag gemacht, eher unbekannte Autoren vorzustellen und insbesondere Debütanten eine Plattform zu geben. Dabei geht es nicht nur um Autoren mit Erstwerk, sondern auch Autoren, die dass erste Mal in deutscher Sprache erschienen sind oder das Genre gewechselt haben. 

Treu geblieben ist der Veranstaltung auch André Auer, der sozusagen die Stimme der Autoren ist. Er übernimmt traditionell die Lesung aus den Werken. In der voll besetzten Buchhandlung saß ein gemischtes Publikum, dass bei einem Glas Wein den unterschiedlichen Geschichten lauschten. Unter den Top Ten gab es natürlich die Favoriten der Veranstalter.

Für Reinhard Hesse an Platz eins: „Unschuld“ von Takis  Würger.  Trotz des spannenden Plots ist es kein Krimi. Vor zehn Jahren wurde der 15-jährige Casper Rosendale umgebracht. Der Mörder war schnell gefasst und gab die Tat zu, doch die Tochter zweifelt daran, dass ihr Vater den Mord begangen hat. Sie stottert und ist tablettenabhängig und dennoch kurz vor der Hinrichtung ihres Vaters entschlossen, seine Unschuld zu beweisen. „Es ist ein so vielschichtiges Buch, dass nicht nur ein Genre bedient. Es stellt ethische Fragen und bietet unglaublich gesellschaftspolitischen Sprengstoff“, schwärmte Hesse.

Seine Frau Marita favorisierte hingegen Mellissa Fus „der Pfirsichgarten“ – zum einem wegen der stilistischen Arbeit der Autorin, aber auch wegen der schicksalhaften Geschichte der Protagonisten, die auf das Leben der Autorin zurückgreift. Im kriegszerstörten China in den 1930er Jahren flieht eine Mutter mit ihrem Kind. Flieht tagtäglich. Trost findet sie in einer Schriftrolle mit Zeichnungen und der schillernden Legende des Pfirsichblütengartens. 

Wegen der mystischen, ungeklärten Geschichte ist „Ein Lied vom Ende der Welt“ von Erica Ferencik der Sieger für André Auer. Valerie ist die Protagonistin der Geschichte. Sie hat erst vor kurzem ihren Bruder unter mysteriösen in der Arktis verloren. Sie versucht es zu verdrängen, wird jedoch von den Geschehnissen eingeholt, als der Mentor ihres Bruders die Linguistin um Hilfe bittet. Der forscht weiterhin in der Arktis und fand ein Mädchen im Eis. Wie immer es auch möglich sei: sie überlebte das Auftauen und sprach mit ihnen, aber in einer unbekannten Sprache. Valerie soll nun helfen.

Das Publikum war sichtlich begeistert von allen Werken, die das Ehepaar Hesse für sie vorbereitet hatte. Sie fieberten mit, lachten und waren enttäuscht, wenn Auer genau an den spannendsten Stellen die Geschichte abbrach – schließlich sollten es nur kleine Appetizer sein. 

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