Starker Anstieg der Grippeinfektionen auch im Kreis Warendorf
Impfung kann schützen
In diesem Winter leiden besonders viele Menschen unter Erkältungsbeschwerden. Diese haben wie in den beiden Vorjahren nicht mehr nur Corona als Ursache, sondern auch viele andere Viren sind momentan auf dem Vormarsch. Insbesondere die Zahlen der Grippeinfektionen sind so stark wie seit Jahren nicht mehr. Die echte Virusgrippe (saisonale Influenza) ist eine akute, hoch ansteckende Viruserkrankung der Atemwege, die mit Fieber, Husten und Muskelschmerzen einhergeht und gehäuft in der kalten Jahreszeit auftritt.
„Sie kann alle Altersgruppen betreffen, wobei ältere Menschen, chronisch Kranke und Personen mit einem geschwächten Immunsystem besonders gefährdet sind. Die Grippe wird von Influenzaviren des Typs A oder B verursacht und ist nicht zu verwechseln mit einem grippalen Infekt oder einer einfachen Erkältung“, erläutert Dr. Anna Arizzi Rusche, Leiterin des Kreisgesundheitsamtes.
Eine Influenza äußert sich mit typischen Erkältungssymptomen, plötzlich einsetzendem Krankheitsgefühl, Fieber, Halsschmerzen und trockenem Husten, begleitet von Muskel-, Glieder-, Rücken- oder Kopfschmerzen. Bei unkomplizierten Verläufen bilden sich die Beschwerden nach ca. einer Woche zurück. Sollten sich die Symptome nicht bessern oder sich sogar verschlimmern, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wichtig ist, bei Symptomen zu Hause zu bleiben. Grundsätzlich kann man sich vor dem Grippevirus ähnlich schützen wie vor dem Coronavirus: Regelmäßiges Händewaschen, direkten Körperkontakt außerhalb des eigenen Haushalts möglichst vermeiden, Räume regelmäßig lüften, Augen und Schleimhäute möglichst wenig mit den Händen berühren.
Für bestimmte Personengruppen wird darüber hinaus eine Impfung empfohlen, um sich bestmöglich vor einer Influenzainfektion zu schützen. „Der vollständige Schutz entwickelt sich innerhalb von ca. zwei Wochen nach der Impfung. Auch Personen, die bereits gegen Corona geimpft sind, sollten sich gegen die Grippe impfen lassen, da es sich um verschiedene Erreger handelt. Die Corona-Impfung und die Grippe-Impfung können laut STIKO-Empfehlung auch zusammen verabreicht werden“, so Dr. Tim Kornblum, Leiter des Sachgebiets Infektionsschutz. Geimpfte schützen nicht nur sich selbst, sondern auch die Menschen in ihrem sozialen Umfeld.
Da sich die Grippe-Viren ständig verändern, können auch Personen, die im Vorjahr eine Influenza durchgemacht haben oder geimpft wurden, in diesem Jahr erneut erkranken. Deshalb muss die Grippeimpfung jedes Jahr aufs Neue mit dem jeweils aktuellen, sehr gut verträglichen Impfstoff durchgeführt werden.
Das Gesundheitsamt empfiehlt die Impfung allen Personen, für die eine Influenza eine besondere Gefährdung ist, wie z.B.
Personen über 60 Jahre Personen, die durch ihren Beruf täglich mit vielen Menschen in Kontakt kommen, wie zum Beispiel Busfahrer oder Lehrer Bewohner von Wohn- und Pflegeeinrichtungen Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer bestehenden Grunderkrankung (chronische Atemwegserkrankungen, chronische Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leber- und Nierenkrankheiten, Stoffwechselkrankheiten wie z.B. Diabetes, angeborene und erworbene Schäden des Immunsystems wie z.B. eine HIV-Infektion) Personen, die von ihnen betreute, ungeimpfte Risikopersonen mit Influenza anstecken könnten, wie etwa Pflegepersonal in Krankenhäusern oder Pflegeheimen Alle Schwangeren ab dem vierten Schwangerschaftsmonat, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens auch eher
Unabhängig davon können sich alle Menschen impfen lassen; dabei ist allerdings die Frage der Kostenübernahme durch die jeweilige Krankenkasse zu klären. Weitere Fragen zur Grippeimpfung beantworten die Ärzte im Kreis Warendorf ihren Patienten gern. (Kreis Warendorf)