Warendorf News

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„Spart Zeit“, mag sich Bürgermeister Axel Linke gedacht haben, als er für den gestrigen Tag zu einem Pressegespräch über dreieinhalb Themen einlud.
 
Thema Nummer 1: Der aktuelle Stand des laufenden Strategieprozesses. Tags zuvor hatte sich die Expertenrunde für Wirtschaft getroffen, wie Stephanie Ralph berichtete, die den Prozess koordiniert. Sie sprach von einem insgesamt großen Interesse. Besonders im Fokus seien die sogenannten „weichen Standortfaktoren“ gewesen, die der Stadt Lebensqualität verleihen und sie damit zu einem attraktiven Ort zum Leben machen. Sie ging zudem auf die Jugendkonferenz ein und versuchte augenscheinliche Missverständnisse auszuräumen. Ergänzend gab sie einen Ausblick auf den geplanten weiteren Verlauf, in dessen Rahmen eine möglichst repräsentative Bürgerbefragung stehen soll.
 
Thema Nummer 2: Digitalisierung in der Warendorfer Verwaltung. Dabei nahm Bürgermeister Linke auch ganz provokant die Begriffe „Digitaler Bauantrag“ und „Smart City“ in den Mund. Er plane die Einrichtung eines eigenen Sachgebietes für die Digitalisierung, so Linke, der den augenblicklichen Stand plastisch mit der Zeit der Erfindung der Dampfmaschine verglich und damit die große Lücke zwischen Realität und Möglichkeiten darstellte. Dabei beschränke sich der Digitalisierungsgedanke nicht auf den Rückzug von papiernen Akten, sondern habe auch die Umwelt im Fokus. Intelligent gesteuerte Straßenbeleuchtung war nur eine der Möglichkeiten die Linke beispielhaft ansprach. Abfallberatung- und Vermeidung sowie Mobilität waren weitere.
 
Thema Nummer drei bis dreieinhalb: Der kommende 36. Westfälische Hansetag am 18. und 19. Mai, dessen Ausrichter Warendorf ist, und die zeitgleich damit stattfindende Gewerbeschau „Maiwoche“ vom 17. bis 19. Mai. Hierzu berichteten Horst Breuer, André Auer und Claudia Körk zum umfangreichen Stand der Dinge. Fazit: Die Maiwoche wird in diesem Jahr zwei Ausstellerzelte mit rund 60 Ausstellern bieten, dazu ein großes Gastrozelt, das ebenfalls im Rahmen des Hansetages eingeplant ist. Maiwoche und Hansetag sind mit allen Veranstaltungen kostenfrei zu besuchen. Und Veranstaltungen gibt es viele! Live-Musik, Feuershow, Hafenfest mit Shanty-Festival, Straßentheater mit mittelalterlichen Themen, Führungen und die Informationsangebote der 40 teilnehmenden Hansestädte auf dem Hansemarkt. Dazu ein verkaufsoffener Sonntag und mehr. Ein ereignisreiches Wochenende, das zugleich ein Stück Veränderung der Warendorfer Stadtgeschichte einer breiteren Öffentlichkeit sichtbar macht. Denn, so weiß man mittlerweile, Warendorf war zur Zeit der Hanse eine Hafenstadt. Dieser Hafen befand sich am Emskolk, dort wo heute die Häuser Kolkstiege 5 und 3 sowie die Beete der essbaren Stadt stehen. Mit diesen Forschungsergebnissen konnte auch die Geschichte der Architektur einiger Häuser neu geschrieben und nicht zuletzt fügen sich die archäologischen Erkenntnisse aus der Marktplatzsanierung erhellend in das neue Bild der alten Stadt ein. Die Ausstellung im Historischen Rathaus wird, so darf man sicher sein, eine Vielzahl Besucher anlocken.
 
Unser Bild zeigt Bürgermeister Axel Linke, André Auer, Horst Breuer und Claudia Körk (v.li.) am Emskolk (Kolkstiege), wo der einstige Hafen lokalisiert wurde. Die Häuser im Hintergrund waren, so der jetzige Stand der Forschung, als Speicher errichtet worden.