Ein Kaiser im Golddorf
Eigentlich hatte er nur seine Kegelbrüder animieren wollen, den Vogel von der Stange zu holen – und dann war es ausgerechnet sein Schuss um genau 17:00 Uhr, der dem Holzadler den Garaus machte: Alfons Krummacher, Hoetmarer Schützenkönig von 1990 steht seit dem Wochenende als erst vierter Kaiser der Vereinsgeschichte an der Spitze der Hoetmarer Schützen.
Ein echter Überraschungskaiser. Auf unserem Video auf DEIN-WAF ist wunderbar zu sehen, wie unerwartet der Erfolg für den neuen Regenten kam. Statt lautem Jubel zunächst zwei Sekunden lang eine Reaktion, die deutlich nach „Oh, Mann, was hab ich da gemacht?“ ausschaut.
Dass er es mit dem insgesamt 610. Schuss, davon 595 Kleinkaliber, genau richtig gemacht hat, ließen ihn die Schützenbrüder und -schwestern deutlich spüren. Krummacher ist beliebt und wurde kräftig gefeiert. So auch bei der Krönung am späten Sonntagnachmittag, die mit Fahnenschlag und dem Spiel der Glocke vom Fanfarenzug Milte ein im wieder sehenswertes Ereignis darstellt.
Dem neuen Kaiser steht, wie bereits zu Zeiten seiner Regentschaft als König, Ehefrau Karin zur Seite. Ludger und Inge Werdelhoff, Heinz-Theo und Maria Stauvermann, Alfred und Beate Sickmann sowie Ludger und Monika Osthues wurden als weitere Paare auf den Thron berufen, was für sie nichts neues ist. Denn als „Die zackigen 14“ hat der Kegelclub schon so manche Kugel ins Rollen gebracht und Schützenfest- und Thronerfahrung gehören dazu.
Bei der Zeremonie listete Andreas Mestrup Stationen der Verbundenheit des neuen Kaisers zum Schützenverein auf, der als Zeremonienmeister sein Vorgänger war. Zehn Jahre Sprecher der Ehrengarde, neun Jahre Zeremonienmeister und eine Familie, die fest mit der Geschichte des Vereins verbunden ist. Drei Jahre nach Alfons Krummacher erklomm Vater Bernhard Krummacher den Schützenthron, Bruder Bernhard junior folgte diesem 10 Jahre später. Seine Schwester Maria Brand regierte 2011 an der Seite von König Josef Brand und der König von vor zwei Jahren, Julian Krummacher, ist des neuen Kaisers Patenkind.
Das Zepter schoss in diesem Jahr Daniel Drees, die Krone ging an Matthias Thüsing, der Reichsapfel fiel nach dem Schuss von Klaus Elkmann.