29. Mai 2019 / Allgemein

Engel, Bär und Clown

Bernd Stelter zu Gast im Hotel Im Engel

Er hat drei Haare auf der Brust und ist ein Bär, das wissen wir. Und er macht manchmal Witze, über die andere sich aufregen können. Über den Doppelnamen Annegret Kramp-Karrenbauer zum Beispiel. Seine Frau, Geburtsname Rumpen, habe der Standesbeamte gewarnt: Sie wolle doch sicher keinen Doppelnamen. Denn dann würde sie Rumpen-Stelter heißen. Und die Kinder dann „Rumpenstilzchen“. Aber AKK, deren Name im Ausland sowieso niemand aussprechen könne – er ließ Beispiele folgen – habe eben keiner gewarnt.

Nein, ein Engel ist Bernd Stelter nicht. Aber dort „Im Engel“; dem traditionsreichen Hotel in Warendorf, hatte er gestern einen ungewöhnlichen Auftritt. Ein Abend den er vor Monaten als Gast im Engel verbracht hatte, hatte dort mit Hotelier Gerd Leve im Rotweinkeller geendet, wo die Idee für den gestrigen Abend geboren wurde: Ein „Engel-Spezialprogramm“ in drei Sets, dazu ein 3-Gang-Menü der „Westfälisch-Genießen“-Küche in Verbindung mit Frühlingsweinen des deutschen Spitzen-Weinjahrgangs 2018.

Ein gelungenes Menü und grandiose Weine – doch sie traten schon fast in den Hintergrund angesichts des ebenfalls grandiosen Programms, das Bernd Stelter, begleitet von Tobias Sudhoff, auf die Bühne des ausverkauften Saales brachte. Hierzu hatte „Bernie-Bärchen“, der zur Zeit mit seinem Programm „Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende“ auf großer Tournee ist, ein – im doppelten Sinne – einmaliges Programm zusammengestellt – „nur heute, nur hier“ –,  in dem er Teile ehemaliger Programme mit Ausschnitten des aktuellen, sowie brillanter Schlagfertigkeit und humoristischem Esprit vereinte.

Den ersten Lacher hatte er noch während Gerd Leve die Gäste begrüßte. Stelter habe sich als Gast „zu uns an die Theke“ gesellt. Darauf Stelter: „Das passiert schon mal!“ – Es war der Auftakt zu über drei Stunden ungebrochener Fröhlichkeit.

Nicht ganz ernst gemeinte Stelter‘sche Tipps zum Weingenuss bildeten den Auftakt – schließlich hatte Weinkenner Leve Stelter seinerzeit eine Flasche dessen Geburtsjahrganges 1961 – Leve „ein Jahrhundertjahrgang“ – geschenkt. Garniert mit Lessing („den kennen Sie, eines der drei ockerfarbenen Felder im Monopoly“), und Dean Martin, erfuhr man viel Wissenswertes über Wein, das man so wie hier präsentiert allerdings sicher nicht anwenden sollte.

Gerd Leve, Präses der Bürgerschützen und Karnevalsprinz 2012 nutzte die Gelegenheit, um Bernd Stelter, ein Urgestein des Kölner Karnevals, den letzten Orden seiner Session zu überreichen. Gemeinsam übergaben sie einen Scheck aus einem Teil der Einnahmen des Abends an Hermann-Josef Schulze Zumloh, Präsident der Warendorfer Karnevalsgesellschaft, die derzeit „ziemlich nackig“ ohne Karnevalswagen da steht, wie Schulze Zumloh berichtete. Die Summe fließt in den neuen Wagen.

Über die Höhe wurde nichts bekannt, sie könnte aber ansehnlich sein. Denn „über Gage haben wir nicht geredet“, bekannte Stelter seinem musikalischen Begleiter Tobias Sudhoff bei der Frage, ob er beim Auftritt im Engel teilnehmen wolle. Sudhoff, der nicht nur als Koch bereits einen Michelin Stern hatte, sondern auch als begnadeter Jazzpianist im Paul-Kuhn Trio für den verstorbenen Paulchen Kuhn in die Tasten greift, begeisterte die Gäste ebenfalls. Ebenso wie der perfekte kulinarische Abend, für dessen gelungene Ausrichtung Hotelier Gerd Leve das Team ausgiebig lobte.

Kurz darauf imitierte der Gastgeber die bekannte TV-Sendung „Ina‘s Nacht“ und ließ Bernd Stelter auf Bierdeckeln verfasste Gästefragen beantworten. Die Idee mit mehreren Prinzen im Kölner Gürzenich während der Sitzung „Einmal Prinz zu sein“ zu singen, musste Stelter dann aber doch höflich ablehnen. Was er niemals ablehnen würde, seien die Wünsche nach Autogrammen und Selfies im Anschluss an seine Auftritte, bekannte der Vollblutbühnenmensch Stelter. Der bewies an diesem Abend, dass er neben Humor auch Romantisch und Tiefsinnig kann. Mit einem augenzwinkernden Liebeslied für seine Gattin (geb. Rumpen) und seiner Zugabe „Ich bin ein Clown“, mit der unvergesslichen Zeile „Erst wenn das Lachen stirbt, erst dann sind wir verlor‘n“.

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