Forschung zu Familie und Kaufhaus Elsberg
Quellenforschung lässt neue Ergebnisse erwarten
Matthias Brömmelhaus verfasste 1988 das Buch „Nach unbekannt verzogen“, das die Geschichte der Warendorfer Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens während der NS-Zeit aufzeigte. Seitdem haben sich viele neue Quellen erschlossen, internationale Datenbanken können in die Recherchen mit einbezogen werden.
Dazu gehören auch die Akten, die Rudolf Berger vom Modehaus Ebbers beim Kauf des Textilkaufhauses Opitz vom ehemaligen Eigentümer Werner Potthoff erhalten hatte.
Von 1937 bis 1968 betrieb dessen Familie das Textilkaufhaus Potthoff & Scholl im Haus an der Ecke Münsterstraße-Freckenhorster Straße, das sie im Zusammenhang mit der Arisierung des größten Textilkaufhauses in Warendorf von Eduard Elsberg gepachtet hatte. Das „Textilkaufhaus Leser Elsberg“, gegründet 1872, war in den Jahren 1925-1927 erbaut worden. Der damalige Hauserbauer und Besitzer Eduard Elsberg wurde 1942 „in die deutschen Ostgebiete evakuiert“ und ermordet.
Anhand neu erschlossener Quellen, der Unterlagen zur Hausgeschichte und der Recherche in vielen, neu geöffneten Datenbanken ist Mathias M. Ester vom Geschichtskontor Münster überzeugt, dass die Geschichte der Familie Elsberg neu bewertet werden und in einigen Teilen umgeschrieben werden muss.
Forscher und Hauseigentümer hoffen, dass bis zur Verlegung des Stolpersteines im Gedenken an Eduard Elsberg, den Erbauer des Hauses, die Forschungen abgeschlossen werden können.
Bild: Mathias M. Ester vor der Bildtafel am Elsbergforum