6. März 2019 / Allgemein

Mitmachaktion: Rezepte fürs Filetstück gesucht

Was wird aus unserer Emsinsel

Aus städtebaulicher Sicht verfügt Warendorf über ein ganz besonderes Filetstück: Die Emsinsel mit dem ehemaligen Brinkhaus-Gelände.

Nur kann die Stadt darüber nicht wirklich verfügen. Nach der Insolvenz und vielen unerquicklichen Verhandlungen wurde das Areal von einem Investor erworben. Glücklicherweise, wie Henrik Freudenau von der Beraterfirma „Stadt Raum Konzept“ gestern in einem Pressegespräch verdeutlichte „ein Mensch, dem man die Hand schütteln kann, und nicht von einem Hedgefonds.“ Dieser „Mensch“ ist das Bauunternehmen Arning aus Steinfurt, mit dem Freudenau bereits gesprochen hat. Ihm sei bewusst, so Freudenau, dass es eine Konsenslösung geben müsse.

Ein großer Konsens unter vielen Beteiligten, wie sich in endlosen Diskussionen seit dem Jahr 2002 bereits gezeigt hat. Der Eigentümer hat Rechte, das wichtigste Recht aber hat die Stadt: das Planungsrecht. Schlussendlich bestimmt die Politik, was mit dem Gelände geschieht. „Die Politik“, also de facto Rat und Verwaltung, wollen sich nunmehr ein klares Bild von den Interessen der Bevölkerung bezüglich der Entwicklung des Geländes machen.

„Öffentlichkeitsbeteiligung“ heißt das Stichwort. Ab sofort bis zum 26. März, können alle Warendorfer und andere, die sich dazu berufen fühlen, ihre Meinung bei einer Art Voting kundtun. Dazu wurden 5000 Postkarten gedruckt, die an zahlreichen Stellen im Stadtgebiet ausliegen. Hier können die wahrscheinlichsten Nutzungsmöglichkeiten durch Ankreuzen bewertet, eine sonstige Möglichkeit kann ergänzt werden. Sie können im Quartiersbüro am Krickmarkt 13 abgegeben oder in den dort eigens installierten Briefkasten eingeworfen werden. Die Bürgerumfrage ist auch im Internet unter www.industriebrache-brinkhaus.de zu finden.

Am Samstag, 9. März von 11 bis 14 Uhr, wird als Auftakt der Öffentlichkeitsbeteiligung ein Infostand an der Kreuzung Freckenhorster Straße/Münsterstraße eingerichtet.

Die Stadt hat für das bereits angelaufene Moderationsverfahren zwei Planungsbüros aus Dortmund beauftragt: „Stadt Raum Konzept“ und „Reicher Haase Assoziierte“. „Wir hoffen durch das Moderations- und Werkstattverfahren in eine offene Diskussion zu kommen und Akzeptanz für die unterschiedlichen Positionen herstellen zu können“, so Bürgermeister Axel Linke im gestrigen Pressegespräch. Es solle eine „Warendorfer Meinung“ zur Fortentwicklung der Industriebrache entstehen.

Dazu haben die Planungsbüros bereits im Januar ihre Arbeit begonnen und erste Gespräche geführt, die noch fortgesetzt werden. Mit dem Eigentümer, mit Fachämtern bzw. Sachgebieten der Verwaltung sowie mit Beteiligten, die bereits in die Diskussionen involviert sind. „Neun Vereine und Institutionen“, so Freudenau, darunter der Arbeitskreis Neue Emsinsel, die Altstadtfreunde und der Heimatverein. Gespräche mit den Ratsfraktionen sind für März angesetzt.

„Wir kommen von außen“, so Holger Hoffschröer von „Reicher Haase Assoziierte“ „und haben bereits mitbekommen, dass es sehr starke, unterschiedliche Positionen zu dem Thema gibt“. Die werde man grafisch aufbereiten und im weiteren Diskussionsprozess aufzeigen.

Damit sind zwei Perspektiv-Werkstätten zu je drei Stunden am 11. Mai und am 29. Juni 2019 gemeint. In der ersten sollen die unterschiedlichen Positionen vorgestellt werden, wobei sich zeigen wird, ob und wie weit sie auseinanderliegen. „Vielleicht gar nicht so weit“, die optimistische Vermutung von Holger Hoffschröer

Bei der zweiten Werkstatt am 29. Juni zeigt das Büro „Reicher Haase Assoziierte“ zum Bürgerdialog die Szenarienentwürfe. Den vorläufigen Abschluss des Entscheidungsfindungsprozesses bildet die Bürgerversammlung am 29. August.

Deutlich wiesen die Gesprächsteilnehmer darauf hin, dass die Umlegung der Ems politisch beschlossen und daher kein Thema im Moderationsverfahren sei. Die weitere Umgebung werde allerdings in den Denkprozess mit einbezogen.
 
Zum Bild: Vor dem Quartiersbüro am Krickmarkt 13 wurde für die Umfrage eigens ein Briefkasten aufgestellt. Im Pressegespräch erläuterten Holger Hoffschröer, Pascale Kaell, Peter Pesch, Bürgermeister Axel Linke und Henrik Freudenau das Prozedere des Moderationsverfahrens

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