19. Juli 2019 / Allgemein

Nachtfalter beschäftigt unsere Galabauer

Eichenprozessionsspinners bleiben bis zu

Warendorf. Rund 30 Teilnehmer aus ganz Nordrhein Westfalen , überwiegend Garten- und Landschaftsbauer, informierten sich am Donnerstag in der Deula über den Eichenprozessionsspinner. Thema war dabei neben der Biologie des heimischen Nachtfalters auch die Entfernung der Nester, der Eigenschutz und mögliche Vorbeugung gegen den Lästling. Referenten waren Philipp Stockhausen und Hendirk Rößmann von der Deula. Über 500 000 Brennhaare entwickelt eine Larve des Eichenprozessionsspinners im dritten Larvenstadium, die  überdies auch nach dem Schlupf des Falters in der Natur bis zu zehn Jahre erhalten bleiben. Der Falter selbst wird übrigens nur zwei bis drei Tage alt. Die Brennhaare verursachen bei Mensch und Tier unter anderem Atemnot, Juckreiz und Augenbeschwerden. In seltenen Fällen kann es zu einem allergischen Schock kommen. Indes, neu ist das Problem nicht, wie die beiden Experten versicherten. Bereits in den 1830er Jahren habe sich der Eichenprozessionsspinner explosionsartig vermehrt und die Menschen vor eine Herausforderung gestellt. Der begegnete man damals mit unkonventionellen Methoden: Lockfeuer wurden entzündet, um den Falter zu irritieren und an der Eiablage zu hindern, oder es wurden die Nester mit speziellem Schrot beschossen. Heutige Methoden scheinen da wesentlich effektiver. Aktuell werden die Nester in der Regel mit besonderen „Staubsaugern“ abgesaugt, hin und wieder auch mit heißem Wasser entfernt. Hilfreich kann es zudem sein, die Nester mit Sprühkleber einzusprühen. Die beste Vorbeugende Maßnahme kommt aus der Natur selbst. Strenge  Winter und späte Fröste, vor allem im April, sorgen dafür, dass die Larven keine Nahrung finden und absterben. Ebenfalls helfen können natürliche Feinde des Spinners wie Schlupfwespen, Kuckuck oder Pirol. Da jedoch nicht gesichert ist, ob und wann es wieder knackig kalt wird und wann sich die natürlichen Feinde entsprechend vermehrt haben,  empfehlen sich nach Angaben Stockhausens und Rößmanns unter anderem biologische „Kampfmittel“ wie Nematoden (Fadenwürmer) oder auch Spritzungen mit bestimmten Bioziden, hier vor allem Fraßgifte. Hinsichtlich der Entsorgung der Nester sprechen die Experten eine deutliche Warnung aus. „Die Nester gehören nicht in die Restmülltonne. Das wäre fahrlässige Körperverletzung der Deponiemitarbeiter.“ Als sicherste Methode gelte derzeit die Deklarierung als „medizinischer Abfall“ und damit eine Vernichtung der Nester in einer Müllverbrennungsanlage. Eine Sammelstelle für den Problemstoff gebe es im Kreis Warendorf aktuell nicht.

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