10. Dezember 2018 / Allgemein

Glühwein, Shopping, Weihnachtsplätzchen

Verkaufsoffener Weihnachtssonntag

Glühwein, Shopping, Weihnachtsplätzchen

„Äpfel, Nüss‘ und Mandelkern, essen alle Kinder gern“, so heißt es seit eineinhalb Jahrhunderten im bekannten Gedicht von Theodor Storm. Damit würde sich heute wohl kaum mehr ein Kind zufrieden geben. Um so erstaunlicher, dass in Warendorf ausgerechnet „Weihnachtsplätzchen“ der große Bringer sind.

Denn die „Weihnachtsplätzchen“ machten den Erfolg des gestrigen verkaufsoffenen Sonntags aus, mehr noch, sie machten ihn erst möglich. Weil die Gewerkschaft ver.di – unbestellter Wächter über die Einhaltung der Sonntagsruhe – gewichtige Gründe verlangt, damit sie nicht gegen eine Ladenöffnung am Sonntag klagt.

In Warendorf erhielt sie gestern bereits Gründe für die nächsten Jahre. Denn neben dem ansehnlichen und weithin sehr beliebten Warendorfer Weihnachtswäldchen mit seinem umfangreichen Angebot für Leib und Seele, sowie der Möglichkeit zu einem entspannten Weihnachtsshopping, lockten auch besagte Plätzchen in die Altstadt. Und hier speziell in den Osten, das „Pferdeviertel“. Dort wo die Kunst längst die Oberhand über den Kommerz gewonnen hat, wo sich ein kulturelles Kleinod an das nächste reiht, stand gestern die „Weihnachtsbäckerei“ eines ideenreichen Erfolges.

Die Zutaten waren aufwendig und hatten lange Vorbereitungen erfordert. Die Besucher erkannten schnell das Wortspiel und erfreuten sich an zahlreichen Plätzen am Gebotenen. Im ehemaligen Franziskanerkloster luden ein Adventsbasar und Café, in der Klosterkirche ein Konzertprogramm zum Schauen und Genießen ein. Viele Künstler hatten ihre Ateliers und Galerien geöffnet und überraschten die Besucher mit einem abwechslungsreichen Programm. Scherenschnitte, Papiertheater oder auch die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden – wer abseits von Shopping und Glühwein Anspruchsvolles erleben wollte, war im „Pferdeviertel“ bestens aufgehoben und erlebte mehr als eine Überraschung. So wechselte Maler Dirk Groß erstmals vor größerem Publikum das Metier und trug unter Gitarrenbegleitung von Jan Tuschen eigene Gedichte vor.

Eine besondere Zutat der Weihnachtsplätzchen, die als echtes Gebäck aus der Bäckerei von Josef Dreischulte stammen und selbstverständlich ebenfalls angeboten wurden, lieferte der Heimatverein: Er öffnete die einzelnen Orte des dezentralen Stadtmuseums. Zahlreiche Besucher, darunter auch viele Warendorfer, erfreuten sich an dem kulturellen Schatz lebendig scheinender Historie.

Und dann waren da natürlich noch die vielen Aktionen der Gegenwart. Das Programm des Weihnachtswäldchens und der kleine andere Weihnachtsmarkt auf der Volksbank-Plaza, wo ein Eisstockschießen sich über trockeneres Wetter gefreut hätte. Einladende gastronomische Angebote und viele Aktionen in den geöffneten Geschäften sorgten für bunte Abwechslung. Und so wie es – neben schönen Plätzen – auch echte Weihnachtsplätzchen gab, so gab es auch einen echten Nikolaus mit echtem Bart, der im Reisebüro Sieckendiek ein weiterer Beweis dafür war, dass verkaufsoffene Sonntage nicht nur Kommerz bedeuten – man muss eben nur die richtigen Zutaten finden.

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