Kirche, Kunst und Kulinaria
Dr. Georg Bätzing, Bischof von Limburg zu Gast beim Freckenhorster Heimatfest
Es war wie immer. Endlich wieder, muss man sagen. In diesem Jahr erinnerte nichts mehr an die Zeit, in der selbst Open-Air Veranstaltungen ausfielen, weil ein böses Virus durch die Welt zog. Allenfalls der Blick zum Himmel hatte den Organisatoren von Krüßing, dem Freckenhorster Heimatfest, Sorgen bereitet. Der erwartete Regen zwang sie, den klassischen Krüßing Auftakt, das Theaterstück im Kreuzgang der Stiftskirche, in die Kirche zu verlegen. Natürlich gewann Wilhelm Buschs „Fromme Helene“, die in Wirklichkeit gar nicht so fromm war und von Barbara Kratz grandios dargestellt wurde, hier ihren besonderen Reiz.
Gutes Wetter dann am Samstag, sodass der Kindertrödel und die kleine Kirmes, die den Stiftsmarkt in Beschlag nimmt, zu einem Vergnügen für die Besucher wurden. Den Höhepunkt des zugleich weltlichen und kirchlichen Festes bildete für die kirchliche Seite am Sonntag nicht nur die gewohnte, immer wieder eindrucksvolle und zum Nachdenken anregende Prozession, sondern in diesem Jahr der Besuch eines der bekanntesten Geistlichen in Deutschland: Dr. Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, begleitete die Prozession und leitete das Hochamt in der Kirche. Etwas erstaunlich allerdings dass trotz des Besuchs eines derart hohen kirchlichen Würdenträgers, sowohl die Prozession als auch der Gottesdienst nicht so viele Teilnehmer hatten, wie zu vermuten gewesen wäre; obwohl Bätzing sicher nicht zu denjenigen zählt, die aus bekannten oder auch noch unbekannten Gründen den Zorn des Kirchenvolks auf sich gezogen haben. Seine Predigt, bei der er passend zum Fest der Kreuzauffindung das Kreuz in seiner Symbolik und Bedeutung in den Mittelpunkt stellte, war verständlich und eine deutliche Mahnung, die christliche Nächstenliebe weiterzuleben.
Die Glocken des Hochamtes waren noch nicht verklungen, da hatte auf dem Rasen am Fuße der Stiftskirche bereits der Kunstmarkt begonnen, der nicht nur mit optischen Genüssen und diversen sogenannten Stehrumchen, sondern auch mit kulinarischen Genüssen lockte. Wie üblich war der Nachmittag dem weltlichen vorbehalten. Jung und Alt genossen Kirmes, Kunst und Kulinaria.
Auch am Montag steht der Nachmittag noch einmal im Zeichen der Kirmes.