9. Oktober 2022 / Aus aller Welt

Strahlenschützer warnen vor zu geringem Wissen über Radon

Das Gesundheitsrisiko durch Radon ist vielen Menschen nicht klar. Eine neue Erhebung hat ergeben, dass über das radioaktive Gas zu wenig bekannt ist. Der Auftrag aus der Wissenschaft ist klar.

Das Wissen über die gesundheitsschädigende Wirkung des radioaktiven Gases Radon halten Wissenschaftler für gefährlich gering. Vor allem das Risiko in Gebäuden ist demnach nicht klar genug.

Das ist das Ergebnis einer Studie, die im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) durchgeführt wurde. «Radon ist nach dem Rauchen eine der häufigsten Ursachen für Lungenkrebs - vor der man sich gut schützen kann», sagte BfS-Präsidentin Inge Paulini.

Radon erhöht Risiko für Lungenkrebs stark

Radon könne in jedem Gebäude vorkommen und das Lungenkrebsrisiko der Menschen erhöhen, die dort wohnen oder arbeiten, teilte das Bundesamt mit Sitz im niedersächsischen Salzgitter mit. Das Gas sei überall in Deutschland in unterschiedlichen Mengen im Boden vorhanden und könne über undichte Stellen in Häuser und damit in die Atemluft gelangen. Nur die wenigsten hätten bisher über eine Radon-Messung in den eigenen vier Wänden nachgedacht, hieß es von den Strahlenschutz-Experten.

Dabei sind Radon-Messungen preiswert und unproblematisch, wie das BfS auf seiner Internetseite erläutert. Am einfachsten lässt sich die Radon-Konzentration demnach mit einem sogenannten passiven Detektor messen. Dabei handelt es sich um kleine Plastikbehälter, die keinen Strom benötigen, sondern nur ausgelegt werden. Die Geräte können bei Messlaboren bestellt werden, die diese dann per Post versenden.

Aufklärung der Bevölkerung zu gering

Aufgrund der neuen Studien-Daten wird die Bekanntheit von Radon als «recht oberflächlich» beschrieben. Von denjenigen, die schon einmal von Radon gehört hatten, gaben lediglich 24 Prozent zutreffend an, dass Radon im Keller von Gebäuden vorkommen kann, wie das Bundesamt mitteilte. Noch weniger Menschen aus dieser Gruppe war demnach bekannt, dass Radon in Erdgeschossen (14 Prozent) und in höheren Stockwerken (5 Prozent) auftritt.

Ein Zusammenhang mit der eigenen Wohn- oder Arbeitssituation werde kaum hergestellt, bilanzieren die Wissenschaftler und fordern eine bessere Wissensverbreitung. «Dies ist ein Auftrag insbesondere an Bundes- und Landesbehörden, ihre Aufklärungsarbeit über Radon fortzuführen und weiter auszubauen», sagte BfS-Chefin Paulini.


Bildnachweis: © Uli Deck/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Allgemein

Neue Behandlungsmethode für Vorhofflimmern im Warendorfer Josephs-Hospital

weiterlesen...
Allgemein

Die Youth-Brass-Band NRW gastierte in der Bischöflichen Realschule

weiterlesen...
Allgemein

Abwechslungsreiches und unterhaltsames Wochenende für die ganze Familie

weiterlesen...

Neueste Artikel

Allgemein

Maitour von Peckeloh nach Warendorf

weiterlesen...
Aus aller Welt

Es sollte offenbar ein Mai-Ausflug unter Freunden werden - und endete für einige im Krankenhaus. Bei einem Unfall mit einem Maiwagen sind in Südbaden rund 30 Menschen verletzt worden.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Es sollte offenbar ein Mai-Ausflug unter Freunden werden - und endete für einige im Krankenhaus. Bei einem Unfall mit einem Maiwagen sind in Südbaden rund 30 Menschen verletzt worden.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Die Polizei hat bei einem Einsatz in der Nähe von Kaiserslautern einen Taser gegen einen Mann eingesetzt. Der 38-Jährige stirbt später. Nun wird gegen zwei Beamte wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.

weiterlesen...