11. Dezember 2022 / Aus aller Welt

Warnung vor Lieferengpässen bei Durchfallmedikament

Ein Hype im Netz um Elotrans führt zu leeren Regalen in Apotheken. Der Apothekerverband warnt vor Rücksichtslosigkeit. Wem nach der Weihnachtsfeier der Schädel brummt, kann zu Alternativen greifen.

Der Apothekerverband warnt vor Engpässen beim Durchfallmedikament Elotrans. Zuletzt ist in sozialen Medien ein Anti-Kater-Hype um das Mittel entstanden.

«Es gibt einen Lieferengpass, weil die Nachfrage so groß ist», erklärt deshalb Stefan Fink, Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Bei vielen Großhändlern sei das Medikament derzeit nicht verfügbar, sagt Fink. Die Folge: In mehreren Apotheken stehen die Elotrans-Regale leer, auch online ist das Medikament meist ausverkauft.

Als Anti-Kater-Mittel eingesetzt

Seit Monaten wird das rezeptfreie Medikament des hessischen Pharmaunternehmens Stada in den sozialen Medien als Anti-Kater-Mittel gehandelt. In den Kommentaren auf dem Instagram-Account von Elotrans und in den Bewertungen von Online-Shops ist oft von einer Einnahme vor oder während einer Partynacht die Rede.

Das Problem der Lieferschwierigkeiten sei im Sommer in den Apotheken aufgeschlagen, sagt Fink. Der ABDA-Vorstand führt das auf den Hype im Netz zurück: «Es scheint wirklich einen starken Zusammenhang zu geben.» Die große Nachfrage habe wiederum zu Lieferengpässen geführt. Zuletzt habe er im August die Möglichkeit gehabt, für seine Apotheke eine größere Menge von Elotrans einzukaufen. Auf dem eigenen Instagram-Account versprach der Hersteller schon vor einigen Wochen, dass man an einer Ausweitung der Produktionskapazitäten arbeite.

Da das Medikament einen anderen Sinn habe, als einen Kater zu bekämpfen, fordert der Apotheker mehr Aufklärung. Fink nennt als Anwendungsbeispiele Säuglinge und Kleinkinder mit starken Durchfallerkrankungen oder Fernreisende, die sich präventiv schützen wollen. Wer dagegen Alkohol trinke, solle das lieber mit mineralhaltigen Getränken wie Apfelsaft ausgleichen. Nach Finks Worten ist es «nicht notwendig, dass man Medikamente für Säuglinge wegkauft».


Bildnachweis: © Lena Lachnit/dpa
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