Steinadler?
So etwas hatten die Füchtorfer Schützen nie zuvor erlebt. Ein Holzadler, der so fest und unzerstörbar an der Stange hängt, dass es schon zu kleineren Tumulten zwischen Königsanwärtern und Zuschauern kommt, die den Schützen Unfähigkeit unterstellen.
Doch daran lag es nicht! Der Vogel war aus einem anderen Holz geschnitzt als sonst, einem nahezu steinharten Holz. Deshalb brauchte es unglaubliche 725 Schuss, bis um genau 16:19 Uhr – also nach mehr als 5-stündigem Ringen – Andreas Hüwe dem widerborstigen Vogelvieh den Garaus machte.
Er war der Glückliche aus einer Gruppe von rund 8 Schützen, die zäh mit dem zähen Holz gekämpft hatten. Der 50-jährige Tischler freute sich wie ein Schneekönig jetzt Schützenkönig zu sein und wählte seine Ehefrau Martina zur Königin. In den Hofstaat wurden Reinhard und Angelika Beermann, Reinhard und Marion Buddenkotte, Stefan und Maritha Glanemann, Norbert und Doris Hüwe, Hubert und Roswitha Kreimer sowie Ulli und Annette Niemerg berufen.
Die feierliche Krönung fand, trotz langen Schießwettbewerbs, schon kurz nach der geplanten Uhrzeit statt. In diesem Rahmen wurde spontan Josef Lienker, 1996 selbst König, für 50-jährige Mitgliedschaft im Musikverein und damit auch nahezu lückenlose musikalische Teilnahme an einem halben Jahrhundert Schützenfeste geehrt. Bürgermeister Josef Uphoff und und Franz-Josef Ostlinning, letzterer als Vertreter der Gastvereine, fanden lobende Worte für das diesjährige Schützenfest, das ganz im Zeichen des 25-jährigen Jubiläums der Schützenmädels stand. Ihre Schachtelparty im Festzelt am Freitagabend war, trotz strömenden Regens draußen, ein voller Erfolg. Auch der weitere Verlauf des Schützenfestes darf als rundum gelungen bezeichnet werden, darunter das Kinderschützenfest am Sonntag. Im Gegensatz zu den Großen brauchte Kinderkönig Timo Pohlmann nur 97 Schuss, um den Vogel von der Stange zu holen. Kinderkönigin ist Alea Gökce und auf den Kinderthron wurden Lucas Niemerg und Hannah Laumann, Mats Ewerszumrode und Ina Pohlmann, Luis Ewerszumrode und Jette Lattermann, Felix Budke und Julie-Sophie Ruhe, Moritz Niehoff und Melina Kreimer sowie Noah Helmert und Elisa Gökce berufen.