Trockenen Hufes durch Warendorf
John Wayne hätte sich den Stetson tief ins Gesicht gezogen, den Ledermantel zugeknöpft und sich aufs Pferd geschwungen. Westwärts ho!
Leider sind nicht alle Reiter vom Schlag dieser alten Haudegen und nicht alle Kutschenbesitzer haben für ihre nostalgischen (und daher oft auch empfindlichen Gefährte) das Budget der Hollywood Studios. Daher nahmen an der 10. Warendorfer Pferdeprozession, einer in Deutschland einmaligen Veranstaltung, nur rund 50 Zugnummern teil, wie die Organisatoren verrieten. Denn Der Wetterbericht sah schäbig aus.
Dabei zeigte sich Petrus dann aber doch ganz gnädig und schickte während der Veranstaltung nur geringfügig mehr Wasser vom Himmel, als am Startplatz der Prozession zur Segnung der Reiter, Pferde und Kutschen zum Einsatz kam. Hier an der Langen Wieske waren es Pfarrer Peter Lenfers und Prädikantin Sandra Reimann, die den Zug in Richtung Altstadt schickten.
Dort warteten bereits zahlreiche Zuschauer entlang der Strecke, die in diesem Jahr wegen der Baumaßnahmen auf einem anderen Weg verlief. Um 15 Uhr zog der trotz allem noch sehr ansehnliche Tross unter dem Geläut sämtlicher Warendorfer Kirchenglocken trockenen Hufes in die Innenstadt ein und bahnte sich seinen Weg unter den acht Marienbögen entlang.
Die Besucher, darunter viele Pferdenarren, kamen nicht zu kurz. Vom Mini-Shetty bis zu beeindruckenden Kaltblütern war nahezu alles vertreten. Kostümierte Reiter gab es ebenfalls, beeindruckende Kutschen und einfachste Gespanne – alles war dabei.
Die fachkundige Kommentierung wurde von Moderator Mike Atig und dem Vorsitzenden des ausführenden Vereins, Jörg Drewes übernommen, die auf einer Bühne auf dem Wilhelmsplatz Informationen zu Reitern, Gruppen, Vereinen, Gespannen und Pferden gaben, so dass auch des Reit- und Fahrsports unkundige Laien bestens informiert waren. Die Prozession schloss mit dem Singen von Marienliedern ab, zu dem die Zuschauer herzlich eingeladen waren und , unterstützt vom Jagdhornbläserkorps des Hegering Warendorf-Freckenhorst-Hoetmar und das Jagdhornbläserkorps des Hegerings Warendorf-Freckenhorst-Hoetmar musikalische Unterstützung lieferte.