Telgte im Dreißigjährigen Krieg
Stadtarchiv präsentiert zum Friedensjubiläumsjahr monatlich Archivalien
2023 jährt sich das Friedensjahr 1648 zum 375. Mal. Nach mehrjährigen Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück fanden die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges mit dem Westfälischen Frieden ein Ende.
Im Stadtarchiv gibt es einige Dokumente aus der Zeit von 1618-1648, durch die sich die Situation der Stadt Telgte und der Alltag ihrer Bewohner rekonstruieren lässt. Westfalen gilt zwar eher als Nebenschauplatz der Kriegsereignisse, blieb aber keineswegs von enormen wirtschaftlichen Schäden und hohen Bevölkerungsverlusten verschont. Auch durch Telgte zogen immer wieder Heerführer mit ihren Soldaten und verlangten nach Einquartierungen. Marodierende Söldner bedrohten die Bevölkerung.
Die Stadtoberen waren gezwungen, Kontributionen an verschiedene Kriegsherren zu zahlen und dafür Kredite aufzunehmen, wodurch die städtischen Schulden ins Unermessliche wuchsen. Hungersnöte und Pestepidemien brachten einen extremen Bevölkerungsschwund mit sich. Mancher Bürger verließ heimlich die Stadt und schloss sich Soldatentrupps an, um zu überleben.
Vor dem Hintergrund des Friedensjubiläumsjahres werden im Internet, unter der Rubrik „Archivale des Monats“, ab März Dokumente gezeigt, die die Situation der Stadt Telgte und ihrer Einwohner/innen während des Dreißigjährigen Krieges widerspiegeln. Eine kleine Einführung gibt es bereits im Februar. Wer Interesse hat, kann sich die Digitalisate im Portal Archive in Nordrhein-Westfalen (https://www.archive.nrw.de/stadtarchiv-telgte) oder auf der Homepage der Stadt Telgte (https://www.telgte.de/leben-in-telgte/mein-telgte/stadtportrait-und-stadtgeschichte/) ansehen.