Trio entführt Publikum mit „Höhen und Tiefen“ in die „Holzklasse“
Musik-Klassiker im neuen Gewand
Warendorf (ap). Ob Falko, Madonna, Jazz, Klassik oder Rock – am Freitagabend kleidete das Trio „Wildes Holz“ in ihrem Programm „Höhen und Tiefen“ die sogenannte „Holzklasse“ in ein ganz neues Gewand. Das Tobias Reisige, der wohl einzige Diplom-Jazz-Blockflötist Deutschlands, Markus Conrads (Bass) und Neuzugang Johannes Behr (Gitarre) musikalisch so einiges auf der berühmten „Pfanne“ haben, davon konnten sich zahlreiche Gäste im Paul-Schallück-Saal des Theaters am Wall überzeugen. Wildes Holz aus Essen, dass sind drei „Jungs“ im besten Alter, die einfach Bock auf Musik haben und daraus keinen Hehl machen. Auch wenn das Trio sein Handwerk von der Pike auf gelernt hat, tierisch ernst und streng akademisch ging es hier nicht zu. Der Tenor der Musiker wurde dabei schnell klar: Wenn es gut werden soll, dann dürfen die richtigen Holzinstrumente einfach nicht fehlen, erst dann wird guter Sound so richtig „geil.“ Und das kam beim begeisterten Publikum bestens an. Die Programmkommission hatte also einen guten Griff getan, als sie auf der Freiburger Kulturbörse mit Bedacht feinste musikalische Unterhaltung mit einem deutlich kabarettistischen Unterton ausgesucht hatte. Und das war nach der langen Zeit auf dem kulturellen Trockendock genau das passende Programm, was der Seele so gut tat.
Das ausgerechnet die bei so vielen Kindern nicht gerade beliebte Blockflöte hier im Vordergrund stehen sollte, hat übrigens keinen Besucher wirklich abgeschreckt. Wie sich herausstellen sollte, hatte Tobias Reisige sein Instrument bestens im Griff, blieb aber nicht bei der Blockflöte allein. Alt- und Piccoloflöte gehörten ebenso zu seinem Repertoire, wie die Bass-Flöte und die aus Ikea-Utensilien selbstgebastelte „Großblockflöte“. In dem Bassisten Markus Conrads und dem Gitarristen Johannes Behr standen ihm zudem zwei Musiker zur Seite, die den passenden Grund lieferten, auf dem sich Reisige bestens entfalten konnte. Da wurde eine Pavane, ein geradliniger feierlicher Schreittanz, ebenso zum Besten gegeben, wie ein Parforceritt durch die Musik der 1990er Jahre dem Publikum ordentlich einheizte. Fehlen durfte da ebenso wenig der Shadows-Klassiker „Apache“, wie der Soundtrack zum Kinohit „Rocky“. „Wildes Holz“ boten demnach ein rundes Programm, dass dem geneigten Auditorium wohl noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.