17. Juli 2021 / Allgemein

Zwei Kronen vom Krankenhaus

Auszeichnung des Josephs Hospital für herausragende Verdienste

Zwei Kronen vom Krankenhaus

Auszeichnung des Josephs Hospital für herausragende Verdienste

Zum vierten Mal sollte am Freitag vom Kuratorium des Josefs Hospitals in Warendorf die Josephs-Krone verliehen werden. Eine Ehrennadel aus 585 Gold, angelehnt an die Bürgerkrone, die die Bürgerschaft Warendorf für den Stifter des Krankenhauses, Franz Joseph Zumloh, als Dank für die Stiftung des Krankenhauses schaffen ließ. Doch die Veranstaltung, zu der in den Park des Krankenhausgeländes geladen war, barg eine echte Überraschung: Nicht einen sondern gleich zwei Empfänger der Auszeichnung hatte das Kuratorium ausgewählt. Der Grund ist auch hier, wie in vielen anderen Fällen dieser Zeit, die durch Corona ausgelöste Pandemie. Wegen der entsprechenden Einschränkungen war im Vorjahr keine Verleihung möglich gewesen. Der Beschluss des Kuratoriums aus dem Jahr 2015 besagt allerdings, dass jährlich eine Person die Auszeichnung für herausragende Verdienste um die Stiftung erhalten solle. 

Doch darüber waren viele der Gäste vorab nicht informiert. Und so freuten sie sich dass die Wahl des Kuratoriums auf Dr. Thomas Dorsel gefallen war. Zwar war auch dessen Name geheim gehalten worden, doch bereits nach wenigen Sätzen des Laudators Dr. Johannes Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, war Dr. Dorsel anhand der Stichworte „Mönchengladbach“ (dort hinter dem Stadion aufgewachsen und bekennender Borussia Mönchengladbach Fan) und „Kardiologie“ identifiziert. Dr. Gehle ließ die Vita des Geehrten, der zu Beginn des neuen Jahrtausends die Kardiologie im Josephs-Hospital aufbaute und seitdem kontinuierlich ausbaute, Revue passieren, gespickt mit einigen Informationen über den Menschen Thomas Dorsel. Die kardiologische Abteilung des Josefs-Hospital ist die einzige im Kreis Warendorf und damit ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal des Krankenhauses, das – von vielen Bürgern unbeachtet – mit seinen hochqualifizierten und vielfach zertifizierten Fachabteilungen auch als Lehrkrankenhaus eine bedeutende Rolle im Städtedreieck Münster Osnabrück und Bielefeld spielt.

Als letztes bedeutendes Vermächtnis darf Dr. Dorsel sicherlich für sich in Anspruch nehmen, dass der bestens ausgerüsteten Kardiologie mit ihrem Linksherzkathetermessplatz in wenigen Wochen eine Stroke Unit (Schlaganfallabteilung) zugeordnet werden wird, durch die die Transportzeiten von Schlaganfallpatienten in der Region bedeutend verringert werden können, und die damit helfen kann, schwere und schwerste Folgen eines Schlaganfalls zu verhindern und durchaus auch Leben zu bewahren.

Dr. Dorsel bedankte sich in langen Worten sowohl für die Auszeichnung, als auch bei all jenen – von den er viele namentlich nannte – die zur Erfolgsgeschichte der Kardiologie beigetragen haben. Er schloss seine gut vorbereitete, ausführliche Rede mit klaren kritischen Bemerkungen über das Gesundheitssystem, dessen Industrialisierung und mangelnde Menschlichkeit er deutlich anprangerte. Nicht finanzielle Interessen, sondern der Mensch sollte im Mittelpunkt des Handelns stehen, so Dr. Dorsel.

Nach der Ehrung des Mediziners, der 21 Jahre am Josephs-Hospital tätig war und darüber hinaus vielfachem Einfluss in der Region genommen hat, überraschte der Vorstandsvorsitzende Peter Goerdeler die Anwesenden mit der Tatsache einer weiteren Verleihung der nicht preislich dotierten Auszeichnung. Sie ging an den ehemaligen Hygienebeauftragten Michael Peeters, der kurz nach seiner mit „sehr gut“ abgeschlossenen Ausbildung zum Krankenpfleger in Duisburg nach Warendorf wechselte, und hier über mehrere Jahrzehnte für etwas verantwortlich war, das Otto Normalverbraucher in einem Krankenhaus als gegeben voraussetzen: Hygiene. Peter Goerdeler, der die Laudatio auf Michael Peeters hielt, zeigte sich voll des Lobes für die Vehemenz und Durchsetzungskraft mit der der Geehrte über Jahre die bestmögliche Hygiene in allen Bereichen des Krankenhauses umsetzen ließ. Stets zum Wohle der Patienten und mitunter durchaus nicht ohne das eine oder andere Kopfschütteln hervorzurufen. Dass er etwas von seiner Sache versteht, zeigt sich auch darin, dass er Mitentwickler der DIN-Norm für Krankenhausreinigung war. Darüber hinaus hat Peeters im Haus viele weitere Aufgaben übernommen, unter anderem die Mitarbeiterzeitschrift „Spritze“ gegründet, den Internetauftritt aufgebaut und zeitweilig auch die IT geleitet.

Peeters, der mit dieser Ehrung überrascht wurde, bedankte sich mit einer fesselnden, aus dem Stegreif gehaltenen Rede, in der er einmal mehr das Hohe Lied auf die Bedeutung der Hygiene sang. Zugleich gab er, als jemand der immer wieder anderen symbolisch auf die Finger klopfen musste, gute Ratschläge, wie sich Dinge erreichen lassen ohne ständig zu kontrollieren und/oder zu dominieren. Auch seinen Worten dankten die Zuhörer mit stehenden Ovationen.

Die hörenswerte musikalische Begleitung der Feier hatte wie in den Vorjahren die „Jazzband Online“ aus Münster übernommen.

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