Gärtnerei Strickmann feiert 100. Geburtstag
Der Betrieb Gartenbau und Friedhofsgärtnerei Strickmann in Sassenberg an der Düsbergstraße ist bis über die Grenzen hinaus bekannt. Besonders die selbstgezogenen Pflanzen sind sehr beliebt. Jährlich kommen einige Neuheiten und Raritäten dazu. Nahrhafte Erde sorgt für üppiges Wachstum und lange Haltbarkeit. Die Pflanzen wachsen in selbstgemischter Betriebserde, welche nur noch etwa 30 Prozent Torf enthält.
In diesem Jahr feiert der Fachbetrieb seinen 100. Geburtstag. Der Rückblick beweist – es ging in den vergangenen zehn Jahrzehnten stetig bergauf. Der Betrieb hat sich weiterentwickelt.
Zu den Anfängen: Der Gärtner Heinrich Strickmann, Großvater des heutigen Inhabers Heinz-Josef Strickmann, gründete am 25. Oktober 1921 eine Landschaftsgärtnerei mit Samenhandlung. Sohn Willi erlernte ebenso den Gärtnerberuf, wurde aber bald nach der bestandenen Prüfung zum Militär eingezogen und fiel im Januar 1943. Dessen Sohn Bernhard Strickmann bestand 1956 die Meisterprüfung und brachte sich fortan in den elterlichen Betrieb ein.
Zu „Maria“ am 12. September 1960 eröffnete die Familie einen kleinen Blumenladen, welcher zunächst in einem ehemaligen Wohnzimmer eingerichtet wurde. Diesen leitete Bernhards Frau Gertrud. 1961 wurde der Betrieb auf Bernhard Strickmann überschrieben.
Anfang der 70er Jahre keimte die Idee zur Erweiterung der Gärtnerei auf der Schürenstraße sowie vom Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses. Die Pläne und die Abbruchgenehmigung lagen vor, als eine Zeitungsanzeige den Verkauf des Hauses Stelten/Winners auf dem Klingenhagen 17 offerierte. Die ideale Lage an der Geschäftsstraße ließ kein Zögern zu und das Grundstück samt Gebäude wurde gekauft.
Nach dem Umbau der Villa und Anbau des Ladengeschäftes mit Topfblumenhaus sowie der Errichtung eines Arbeitsraumes mit Anzuchtgewächshaus wurde 1973 am Samstag vor Muttertag der Laden eröffnet. In den folgenden Jahren kamen noch einige Gewächshäuser sowie Verkaufsflächen dazu. Da die 500 Quadratmeter Glasfläche auf Dauer zu klein und unrentabel wurden, erwarb Bernhard Strickmann 1982 das 1,5 Hektar große Gelände an der Düsbergstraße neben dem Neuen Friedhof.
Dort entstanden eine Betriebshalle sowie einige beheizbare Foliengewächshäuser. Sohn Heinz-Josef Strickmann trat in die Fußstapfen seines Vaters und wurde ebenso Gärtner. 1988/89 absolvierte er die Meisterschule. Heinz-Josef Strickmann baute danach im elterlichen Betrieb auch den Zierpflanzenbau aus, heiratete 1990 seine Frau Petra und übernahm 1994 den Betrieb. Mutter Gertrud war zuverlässige Stütze im Blumengeschäft, Vater Bernhard half weiterhin im Betrieb und auf dem Friedhof mit.
1996 entstand der Bau eines Produktionsgewächshauses von 1600 Quadratmetern. 1998/99 erfolgte der Bau des ersten Glascabriogewächshauses in Westfalen-Lippe zum Saisonpflanzenverkauf im Frühling, Sommer und Herbst. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach selbst gezogenen Blumen zu den Pflanzzeiten wurde im Winter 2003/2004 das Saisongewächshaus um 950 Quadratmetern erweitert.
Im August 2008 ging eine 29-KW-Photovoltaikanlage auf dem Hallendach in Betrieb. Zum Allerheiligenmarkt 2012 wurde das neue Energiespar-Topfpflanzenhaus am Klingenhagen eröffnet sowie für die Friedhofsarbeiten ein neuer Spezialbagger angeschafft.
Personelle Probleme (Fachkräftemangel) zwangen Petra und Heinz-Josef Strickmann dazu, das Blumengeschäft am Klingenhagen im Februar 2020, noch vor Corona, zu schließen.
Am Klingenhagen 21 ist die Friedhofsgärtnerei weiterhin erreichbar und es wird nach wie vor Trauerschmuck angeboten, nur eben ohne Verarbeitung von Schnittblumen. Das Sortiment im Saisongewächshaus an der Düsbergstraße wurde erweitert und seit November 2020 werden dort im Verkaufshaus auch großflächig Weihnachtssterne angeboten. Ein farbenprächtiges Erlebnis in der Advents- und Vorweihnachtszeit.
Zum Jubiläum gewährt Strickmann im Saisongewächshaus an der Düsbergstraße vom 2. bis 13. November 30 Prozent Rabatt beim Kauf dort vorrätiger Pflanzen und Waren.