5. Mai 2024 / Allgemein

Theaterfest „Jour fixe XXL“ bricht alle Rekorde

Theater am Wall war bis auf den letzten Platz gefüllt

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Theaterfest „Jour fixe XXL“ bricht alle Rekorde

Theater am Wall war bis auf den letzten Platz gefüllt

Seit 24 Jahren ist das Theaterfest „Jour fixe XXL“ ein besonderes Ereignis im Theater am Wall. Am Samstagabend brach die Großformatveranstaltung wieder einmal sämtliche Rekorde. Bis spät in die Nacht gaben sich alte Bekannte und Jour Fixe-Neulinge auf der Bühne die Klinke in die Hand und machten damit das Theaterfest zu einem wahren kulturellen Höhepunkt. Doch nicht nur die Bühne war durchweg gut gefüllt, auch in den Zuschauerreihen im großen Saal des Hauses waren alle Plätze belegt. Viele Gäste fanden nur noch einen Stehplatz. Und eines muss man den Akteuren lassen: Sie hatten sich nicht nur richtig ins Zeug gelegt und ein tolles Programm auf die Bühne gebracht. Auch die Qualität der einzelnen Beiträge konnte sich sehen beziehungsweise hören lassen. Dem Technik- und Caféteam des Hauses ist zudem eine logistische Meisterleistung gelungen, galt es doch nicht nur die Theaterbühne in stimmungsvolles Licht zu tauchen, sondern ebenso hunderte Gäste mit Getränken und Grillwürstchen zu versorgen.

Den Auftakt machte die Bläserklasse des Mariengymnasiums um Peter Behrens, die seit anderhalb Jahren das Zusammenspiel ausgiebig geprobt haben. Am Samstag hatten die Schüler ihren ersten großen Auftritt im bis auf den letzten Platz belegten Paul-Schallück-Saal. Die jungen Musiker entführten ihr Publikum unter großem Applaus von Kuba bis in die Karibik, gaben Songs wie „Happy“, einem britischen Kinderlied, oder „Traffic Jam“ begeisterten sie die Zuhörer vom ersten Takt. 

Ihr Debüt gab im Anschluss Maria Baumeister-Salewski, seit 1988 beruflich als Hebamme unterwegs. In ihrem kurzweiligen Poetry-Slam machte sie sich Gedanken über ihre Berufswahl, genau einen Tag vor dem internationalen Tag der Hebammen. Manchmal fühle sie sich im falschen Beruf, wenn werdende Eltern jedes kleine Detail der Schwangerschaft mit dem Smartphone dokumentieren und sie mit „technischen Fragen“ bombardieren oder gar einen Kaiserschnitt aus Angst vor der Geburt fordern. Im Anschluss stand die  Dance-Company aus Ahlen auf den Bühnenbrettern. Die Anke Gutsche-Schützlinge sind in Warendorf keine Unbekannten, begeisterten sie doch schon mehrfach beim Jour fixe das Publikum. An diesem Abend hatten sie zwei Tänze im Gepäck: „Girls run the World“ und „Get up and dance“, mit denen sie die Zuschauer begeisterten. Nicht minder viel Applaus sollten dann die 26 gestandenen Herren des Männerchors aus Ennigerloh einheimsen. Mit Popmusik  und ganz viel Herzblut wussten die Andreas Warschkow-Schützlinge das Auditorium zu überzeugen. Songs wie „Es geht mir gut“ von Westernhagen oder „Hör gut zu“ von Pur kamen bestens an. „Wir waren damals noch jung und wild, heute sind wir alt und wild“, begrüßte schließlich Henry Jürgens die Jour fixe-Gäste. Der Ex-Sänger der Punkband „Hengstparade“ und seine Mitstreiter überzeugten mit feinster handgemachter Musik. Mal rockig, dann im Country-Style ließen es „Fat Trousers Acoustic Rollers“ richtig krachen. Insbesondere ihre Interpretationen von „Where the wild roses grow“ (Nick Cave), „Rich woman“ von Led Zeppelin-Sänger Robert Plant und  „Creep“ (Radiohead) verzückten das Publikum – das war Gänsehaut pur. In einer Einlage erinnerte dann André Auer an die Warendorferin Clara Schmidt, die vor 100 Jahren in der Emsstadt das Frauenwahlrecht durchsetzte. Selbst die internationale Presse habe sich damals echauffiert und titelte „Amazonenschlacht in Warendorf“ oder „Warendorfer Suffragetten“. Schlussendlich seien tatsächlich vier Frauen ins Stadtparlament eingezogen. Angesichts des bevorstehenden European Vision Songcontests hatten sich die Moderatoren Monika Mulder, Christian Groß, Jochen Walter und André Auer ein ganz besonders Spiel für die Jour fixe-Besucher ausgedacht. „Man kann hier  Angeberwissen präsentieren“, lockte Monika Mulder auf die Bühne. Christian, Annette, Sarah und Anneliese hatten die Aufgabe Songs, ihre Interpreten, das Datum und die Platzierung zu erraten. Vor allem Christian zeigte dabei ein erstaunliches Wissen, erkannte er doch nicht nur die Songs bereits am ersten Takt , sondern wusste ebenso den Interpreten, wie auch das exakte Datum. Zum guten Schluss gab es dann Rockmusik vom Feinsten auf die Ohren. Die Everswinkeler Band „Rocktory“ um Thomas Kraß heizten dem Publikum noch einmal so richtig ein.

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