5. März 2020 / Allgemein

Ein Leckerbissen für Meisen

Mit Nistkästen gegen die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners

Eichenprozessionsspinner, Nistkästen,Kreis,Warendorf, Meisen,

Ein Leckerbissen für Meisen: Mit Nistkästen gegen die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners

Der Sommer steht noch nicht einmal in den Startlöchern, trotzdem hat der Kreis Warendorf ihn schon im Blick. Im vergangenen Jahr verbreitete sich der Eichenprozessionsspinner auch hier explosionsartig. Das trockene, warme Wetter lieferte der Schmetterlingsraupe ideale Bedingungen zur Fortpflanzung. Weil ihr Nesselgift bei vielen Menschen teils heftige allergische Reaktionen hervorruft, mussten die Nester mühsam abgesaugt werden. Damit es diesen Sommer gar nicht erst soweit kommt, beugt der Kreis Warendorf mit Nistkästen für Kohl- und Blaumeisen vor. Zu erkennen sind diese ganz leicht am eingebrannten Kreis-Logo unterhalb des Einflugloches.

Die Meisen sind einer der wenigen Fressfeinde des Eichenprozessionsspinners – mehr noch: die Raupen sind ein richtiger Leckerbissen für sie. Doch auch sie trauen sich an die giftigen Tierchen nur bis zum dritten Larvenstadium heran, denn dann bilden sich bei der Raupe langsam die giftigen Brennhaare aus. Dr. Herbert Bleicher, Umweltdezernent beim Kreis Warendorf erklärt: „Ab dem vierten Stadium schützen sich die Raupen mit ihren Brennhaaren. Nur noch der Kuckuck kann sie dann wegen seiner besonderen Magenschleimhaut noch fressen.“ Bei jeder Häutung wachsen den Tierchen mehr Haare. Dabei verlieren sie aber auch immer mal wieder einige der Nesseln, die dann zu Boden rieseln oder vom Wind fortgetragen werden können. Bei Kontakt kommt es bei vielen Menschen zu allergischen Reaktionen. Aber nicht nur das. Auch für die Bäume ist die Raupe ein gefährlicher Schädling. „Sie kann bei massenhafter Vermehrung ganze Bäume kahlfressen“, betont Dr. Bleicher.

Besonders gerne siedelt sich der Prozessionsspinner an Eichen an, die durchgängig in der Sonne stehen, wie zum Beispiel an der K3 zwischen Warendorf und Everswinkel und an der K30 in Oelde. Daher hat der Bauhof an diesen Straßen in den vergangenen Tagen schon dutzende Nistkästen aufgehängt. Weitere sollen in dieser Woche folgen. „Wir möchten damit nicht nur möglichen Allergien vorbeugen, sondern auch die Eichen vor dem massiven Befall der gefräßigen Raupen schützen“, erklärt André Hackelbusch, Leiter des Amtes für Umweltschutz beim Kreis.
Eine Kooperation besteht in dieser Sache mit den Freckenhorster Werkstätten, die für den Kreis 190 Stück dieser Brutplätze gebaut haben. Wenn Sie eine Eiche im Garten stehen haben und den Befall mit Eichenprozessionsspinnern befürchten, können sie sich auch ganz einfach selbst einen Nistkasten bauen. Eine Bauanleitung stellt der Naturschutzbund Deutschland (NABU) bereit unter: www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten/index.html
Fotos: Nistkasten mit dem Logo des Kreis Warendorf, die Raupe des Eichenprozessionsspinners, Gespinste der verpuppten Raupen.

Bild: Bauhofmitarbeiter Christoph Nüßing hängt für den Kreis Warendorf die Nistkästen an der K3 zwischen Warendorf und Everswinkel auf. Foto: Kreis Warendorf

Meistgelesene Artikel

Rasender Autofahrer auf B 64 gestoppt
Allgemein

Extrem hohe Geschwindigkeitsüberschreitung führt zu drastischen Konsequenzen

weiterlesen...
Traditionelle Osterfeuer in Warendorf und Sassenberg
Allgemein

Gemeinschaftliches Zusammenkommen in gemütlicher Runde

weiterlesen...
„Einfach nur geil“
Allgemein

Rezeptfreies Konzert im Josephs-Hospital ein voller Erfolg

weiterlesen...

Neueste Artikel

Polizei findet Waffenarsenal bei Hausdurchsuchung
Aus aller Welt

Bei einer Huasdurchsuchung hat die Polizei bei einem mutmaßlichen Drogendealer unter anderem ein Sturmgewehr, eine Maschinenpistole und andere Waffen gefunden - samt mehr 10.000 Schuss Munition.

weiterlesen...
Bei Cannabis-Bußgeldern zeichnet sich ein Flickenteppich ab
Aus aller Welt

Ein Cannabis-Konsument raucht vor einer Kita oder Schule. Die Polizei bekommt das mit. Und jetzt? Über die Höhe von Bußgeldern grübeln gerade die Bundesländer. Ein föderales Flickwerk ist absehbar.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Markku Esterhues nimmt seinen Hut nach 14 Jahren
Allgemein

Gewerbeverein Sassenberg ohne 1. Vorsitzenden

weiterlesen...
Eröffnung des „FreiRaum“ am Torhäuschen
Allgemein

„Inklusion vor Ort“ bekommt eine zentrale Anlauf- und Vernetzungsstelle

weiterlesen...