25. April 2022 / Allgemein

„Green Monster“-Team erkämpft sich gleich zwei Erste Plätze

PS-Starke Höllengefährte geben Gas

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Finaltag Tractor Pulling Füchtorf

„Green Monster“-Team erkämpft sich gleich zwei Erste Plätze auf dem Siegertreppchen

PS-Starke Höllengefährte geben Gas

Füchtorf. Brachial laute Motoren, die Erde bebt über Füchtorf und die Luft flimmert über glänzende Auspuffrohre. Tausende Besucher vergessen am Wochenende zum Auftakt der Tractor-Pulling-Saison bei perfektem Wetter in der Füchtorfer Hörstkamp-Arena fast das Atmen. So gespannt verfolgen sie die riesigen Maschinen, die auf der Lehmbahn um jeden Zentimeter ringen. Nicht sehr oft ertönt das erlösende „Fuuuuulllll Pull“ vom Lautsprecherturm. Aber alle sind froh: Endlich, nach zwei Jahren Pause dröhnen sie wieder, die Giganten der Tractor-Puller-Szene. Die absolute Elite ist angereist. Es geht schließlich um Punkte und am Ende um den Titel.

Die Füchtorfer Schrauber haben die Corona-Pause sinnvoll genutzt und den Aussenbereich Zuschauerfreundlicher gestaltet. So freuen sich die Fans über eine neue Tribüne und bessere Sicht. Auch das Konzept ist ein wenig verändert worden. Wo der Samstag in der Vergangenheit ganz im Zeichen der Garden-Puller stand, also der eher kleinmotorigen Fahrzeuge, sind diesmal auch einige der Königsklasse am Start. „Das hat den Samstag richtig aufgewertet. Es war noch nie so viel los, wie in diesem Jahr“, bilanziert der Füchtorfer Teamchef Tobias Hörstkamp zufrieden.

Glücklich ist der Lokalmatador auch, dass der neue Motor des „alten Monsters“ also „Green Monster Stage IV“ das gehalten hat, was das Team sich versprochen hat. Zweimal schafft Pilot Daniel Frische am Samstag in der 3, 5 Klasse mit dem modifizierten Schlepper den ersehnten Full Pull. Das bedeutet, er zieht den Bremswagen, der je nach Klasse mit mehr oder weniger Gewichten beladen wird, über die 100-Meter-Marke. Im Stechen setzt Frische sich schließlich gegen den Fahrer vom Team „Erlkoenig 2“ durch. „Der neue Motor hat gute Dienste geleistet. Das ist ein sehr guter Saisonstart“, freut Tobias Hörstkamp sich.

Am Start sind ganz unterschiedliche Teams. Viele mit urigen Namen. Wie zum Beispiel „Schluckspechtzeraptor“. Dies wird am Sonntag mit dem allzu passenden Lied „Was wollen wir trinken“, begrüßt. Doch gibt es sich nur ein kurzes Stelldichein. Bereits am Start reißt die Hinterachse ab. Einen wilden Ritt auf eben dieser zeigt Toni De Jong. Sein 4000 PS-starker Trecker hüpft über die Strecke und zeigt dabei aber nur eine mäßige Leistung. „Das Setup passte nicht“, erklärt der Niederländer. Bei anderen vielversprechenden Schleppern scheitert es an Kleinigkeiten. Landsmann „Shackelton“ hat zu wenig Sprit im Tank.

„Da ist ein wenig der Wurm drin in der 2,5 Tonnen-Klasse Klasse“, findet Ulf Schnackenberg, der einmal mehr Sprecher der Veranstaltung ist. Er feiert in diesem Jahr ein Jubiläum. Bereits seit 30 Jahren moderiert und kommentiert der Tractor-Pulling-Experte unterhaltsam mit viel Hintergrundwissen die Wettbewerbe. Die Besucher, darunter auch viele Kinder, die natürlich bei den dröhnenden Motorgeräuschen das Geschehen mit Kopfhörer verfolgen, freuen sich über die kleinen Anekdoten aus den Reihen der Teams. Schnackenberg animiert das Publikum zum Singen und zu Laola-Wellen. Seine Sprüche sind ebenso legendär. Kyra Kustermans, Fahrerin vom Team „Hot Art“, bezeichnet er etwa als „Princess of Tractor-Pulling“, dem heimlichen Star der Szene. Die junge Pilotin aus den Niederlanden legt mit ihrem V12-Motor auch einen glänzenden Lauf hin. Lange steht sie in der 2,5 Tonnen-Klasse mit 88,86 Metern auf Rang eins. Am Ende landet sie hinter „Wicked Screamer“ auf Platz drei. Dirk Wessel siegt mit 96,12 Metern im „Green Monster V Mitas Edition“. „Wir haben komplett alles gegeben. Der Bremswagen war ziemlich schwer eingestellt, so dass kein Schlepper einen Full Pull schaffte und nur wenige überhaupt in die Nähe davon kamen“, so der Pilot. Der Mitas verfügt über zwei Allison-Motoren und insgesamt 6000 PS mit 28 Litern Hubraum pro Motor. Der Bolide punktet vor allem als Leichtgewicht. Das Chassis ist zum Teil aus Karbon und Titan gebaut. Dennoch sei der Sieg nicht leicht gewesen, versichert Wessel.

Der „Fighter“ startet mit Tobias Hörstkamp in der 4 Tonnen-Klasse. Nach einem sehr guten ersten Pull, wird der Bremswagen neu eingestellt und der Fighter muss erneut starten. Bei dem zweiten Start des Fighters gibt allerdings technische Probleme. Am Ende schafft es Hörstkamp zwar knapp ins Finale, aber die Probleme konnten nicht komplett behoben werden. „Wir haben heute keine Chance, aber wir starten im Finale für unsere Fans“, bemerkt der Füchtorfer achselzuckend. Im Finale verpassen die Füchtorfer das Treppchen nur knapp und werden vierter. Dessen ungeachtet ist das Füchtorfer Team mehr als zufrieden mit den Ergebnissen zum Saisonauftakt. Die Veranstaltung ist besser besucht denn je und zweimal als Erster auf dem Treppchen zu stehen, ist ja auch keine schlechte Ausbeute.

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