31. Dezember 2022 / Allgemein

Jetzt ist (so gut wie) Schluss!

Bernhard Wessel wird am 31.12. endgültig aufhören

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Jetzt ist (so gut wie) Schluss!

Nach 60 Jahren im Beruf und 45 Jahren in der eigenen Firma, will Bernhard Wessel am 31. Dezember endgültig aufhören. „Is’ genug!“, sagt er und man spürt im Gespräch sehr schnell, dass er sich den Entschluss wohl überlegt und lange vorbereitet hat. Denn er übergibt die Geschicke der Firma, die er am 5. April 1977 gründete, an Andreas Schulze Westhoff und Roland Schräer. Beide sind seit Jahren in diese Rolle hineingewachsen und übernehmen schon seit langem führende Aufgaben im Betrieb.

„Ich bin schon länger morgens nicht mehr der erste in der Firma“, sagt der Inhaber, den viele Sassenberger einfach nur Bernhard nennen. Er weiß, dass die Arbeit auch ohne ihn gut läuft und die Aufgaben der B. Wessel Haustechnik gewissenhaft erledigt werden, denn er hatte über die Jahre immer ein tolles Team hinter sich. „Ohne die Truppe hätte man es nicht geschafft“, resümiert er sein Lebenswerk, das man mit Fug und Recht so nennen darf. Denn das was der Junge vom Gröblinger Bauernhof über die Jahre in der Hesselstadt etabliert hat, ist nicht nur seit Jahren verlässlicher Ansprechpartner für einen großen Kundenstamm, sondern war und ist zugleich auch Sprungbrett für viele junge Menschen, die hier ausgebildet wurden und werden.

62 Lehrverträge wurden seit dem 1. Augst 1979 geschlossen, als der erste Lehrling seine Ausbildung begann. Genau ein Jahr später kam bereits der zweite. Bernhard erinnert sich an alle, pflegt noch immer sehr viele Kontakte und freut sich verständlicherweise über ganz besondere Lebenswege. „Einer davon hat sogar einen Doktortitel in Elektrotechnik gemacht“, sagt er, will aber damit die Erfolge der anderen nicht schmälern. Denn viele von ihnen konnte der Betrieb immer wieder übernehmen und halten. So wie Andreas Schulze Westhoff. Auch der ist ein „Eigengewächs“. „Ich bin erst seit 27 Jahren hier“, scherzt Roland Schräer daraufhin.

Für Bernhard Wessel gab es vor 60 Jahren keine große Berufswahl. „Ich kannte ja nix“, erinnert er sich „Elektriker kannte ich und fand ich gut“. Also sei er „als kleiner Stift“, wie man die Auszubildenden seinerzeit nannte, „Laurenz Neite auf den Geist gegangen“. Er setzte noch eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann drauf, machte einen Schreibmaschinenkurs– die älteren erinnern sich, was das ist – und war in Warendorf bei Goldmann sowie bei Siemens in Münster angestellt.

Mit seiner Tätigkeit dort könnte er sich bei einigen Menschen durchaus ungeliebt gemacht haben. Denn Bernhard zählte zu denjenigen, die seinerzeit den Rotlichtblitzer an der Kreuzung Warendorfer-/Eisenbahnstraße installiert haben. Doch die Arbeit in der großen Firma mit festen Vorgaben, war nicht Seins. „Sechs Straßenlaternen pro Tag war Vorgabe, wir schafften fast 40.“ Das war nicht vorgesehen. Konsequenz: Sehr langes Frühstück, besonders lange Mittagspause.

Ehrliche Arbeit war ihm deutlich lieber. Mit dem Meisterbrief in der Tasche, gründete er seine eigene Firma, die sich seither stetig weiter entwickelte. 1990 kam die Sparte „Sanitärinstallation und Bauklempnerei“ hinzu, 1995 wurden „Heizungsbau und Solartechnik“ ins Programm aufgenommen. Sogar Kamin- und Kachelöfen waren eine Zeitlang Teil des Angebots.

Das heutige Programm umfasst alles, was die Kunden von einem großen Dienstleister vor Ort erwarten, und sogar vieles, was sie nicht erwarten. Denn der konsequente Ausbau der Sparten, unter stetiger Weiterbildung, u.a. bei den führenden Herstellern, macht den Betrieb mit vier Meistern, 15 Gesellen und derzeit vier Lehrlingen zu einer großen schlagkräftigen Truppe, die stets allen Anforderungen der modernen Haustechnik gewachsen ist. Das Ladenlokal an der Müllerstraße 6 bietet zudem eine große Auswahl an Schalterprogrammen, Elektrogroß- und Kleingeräten, sowie Sanitär- und Heizungsartikeln. Selbstverständlich werden auch die erforderlichen Wartungsarbeiten an allen Heizungsanlagen aller Hersteller ausgeführt.

„Pferdesolarien machen wir allerdings keine mehr“, schmunzelt Bernhard Wessel, der in seinem langen Berufsweg auch dieses ungewöhnliche Produkt herstellte. Er macht davon kein großes Aufheben – obwohl er eine der Anlagen für Prinzessin Anne, die Tochter der verstorbenen Queen Elisabeth II., in Gatcombe Park in Großbritannien installierte. Sein Schmunzeln verrät allerdings, dass er noch zahlreiche dieser Dönekes erzählen könnte.

Eine gute Gelegenheit dazu ist am 7. Januar ab 11 Uhr an der Müllerstraße, bei einem Umtrunk mit kleinem Imbiss. Bernhard freut sich schon darauf, mit den Besuchern gemeinsame Erinnerungen aufzufrischen. Der Vorrat ist nach 60jähriger Berufstätigkeit groß und schier unerschöpflich.

Ebenso groß ist sein Dank an alle, die ihn auf diesem Weg begleitet haben: alle jetzigen und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Auszubildende, Praktikantinnen und Praktikanten, und selbstverständlich alle Geschäftsfreunde. Vor allem aber geht sein Dank an die Kundinnen und Kunden, die ihm und seiner Firma teils bereits seit Anbeginn die Treue gehalten haben. „Ohne die hätten wir es das alles nicht geschafft“, sagt er nicht ohne Demut.

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