4. August 2022 / Allgemein

Wie der Jahresstrombedarf von 35 Vierpersonenhaushalten in Milte gedeckt wird

Alternative und zuverlässige Stromversorgung für den Winter

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Wie der Jahresstrombedarf von 35 Vierpersonenhaushalten in Milte gedeckt wird

Alternative und  zuverlässige Stromversorgung für den Winter

In Milte, auf dem Hof von Christoph Schulze Heuling, konnte sich der heimische Bundestagsabgeordnete Henning Rehbaum einen Eindruck verschaffen, wie man den Herausforderungen einer zuverlässigen Stromversorgung im kommenden Winter begegnen kann.

Biogas und Grundlastfähigkeit sind zwei Begriffe, die vor dem Hintergrund der Energiewende in aller Munde sind. Steigende Strom- und Gaspreise, nicht zuletzt auch eine Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine betreffen nicht nur die Versorgungssicherheit Deutschlands, sondern auch den Geldbeutel eines jeden Bürgers. 

Wind und Sonne sind nicht grundlastfähig. An den sogenannten Grauen Tagen im Februar, in denen statistisch die Sonnen- und Windausbeute am geringsten ist, sind Photovoltaikanlagen und Windräder nicht in der Lage, die Grundlast des Landes sicherzustellen. So lang es keine Speichermöglichkeiten für Strom aus diesen Energiequellen gibt, wird das wahrscheinlich auch so bleiben. 

Im Gegensatz zu wetterabhängigen Energieträgern wie Sonne und Wind kann die Anlage von Christoph Schulze Heuling mit einer installierten Leistung von 515 Kilowattstunden an allen Tagen des Jahres im Tag- und Nachbetrieb genutzt werden, um aus Gülle, Mist und Pflanzen Strom zu erzeugen Das ist ungefähr ein Zehntel des gesamten Jahresverbrauchs eine Vierpersonenhaushalts, produziert an nur einem Tag! Im Kreis Warendorf gibt es bereits 63 solcher Anlagen. 
Nachts stehen die Motoren jedoch still, da die Anlage sonst mehr als die vom Gesetzgeber bemessene Menge Strom produzieren würde und sich die Erzeugung wirtschaftlich nicht mehr für den Erzeuger rechnen würde.

„Die Erzeugung von Strom aus Biogas ist sicher, findet lokal statt und hat eine relativ klimagünstige Bilanz. Wie man stellvertretend am Betrieb von Christoph Schulze Heuling sieht.“, bemerkte der Bundestagsabgeordnete beeindruckt. 

Schulze Heuling und Rehbaum sind sich einig: Der Gesetzgeber muss hier nachsteuern und die Bemessungsleistungsgrenze anheben, um einen Anreiz zu schaffen mehr Strom zu erzeugen um so gut durch die Krise zu kommen. 

„Robert Habeck schließt die vermehrte Nutzung der Biogasanlagen zur Stromproduktion nicht mehr aus, nur muss hier das ebenfalls von den Grünen geführte Bundesumweltministerium unter Ministerin Lemke auch mitziehen. Wie so oft droht auch ein sinnvolles Vorhaben zwischen widersprüchlichen Meinungen innerhalb der Partei zu scheitern“, stellt Henning Rehbaum in Bezug auf die Energiewende fest.

Die zwei riesigen Fermenter, die auffälligen, meist grünen Kuppeln der Biogasanlagen, werden auf dem Hof von Scholze Heuling zu 30% mit Mist und Gülle und zu 70% mit Mais befüllt. Dieser hat geringere Bedürfnisse an den Boden als andere Pflanzen und eignet sich besser zur Energieerzeugung in dieser Art von Anlagen. Die Befürchtung, Maismonokulturen würden die Felder beherrschen, sieht Schulze Heuling nicht bestätigt, da die Anzahl der Fruchtfolgeglieder auf den Feldern durch die EU-Agrarreform vorgeschrieben ist. Auch andere Pflanzen, z.B. Wildblumenmischungen, seien grundsätzlich zur Biogasproduktion geeignet. „Natürlich handelt es sich um eine relativ intensive Form der Landwirtschaft“, so Schulze Heuling, „den Landwirten aber die Schuld an der Klimakrise zu geben und gleichzeitig um die Welt zu fliegen, ist scheinheilig. Wir Landwirte können schon diesen Winter mithelfen, mehr zuverlässige Strom für Bürger und Wirtschaft zu produzieren. Dafür brauchen wir jetzt Planungssicherheit.“

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