9. Dezember 2019 / Allgemein

Besuch der Aktion Kleiner Prinz bei Eltern von krank geborenen Kindern

Der Bunte Kreis hilft

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Besuch der Aktion Kleiner Prinz bei Eltern von krank geborenen Kindern

Der Bunte Kreis hilft

Was passiert, wenn Eltern, die mit der Geburt eines gesunden Kindes rechnen, plötzlich konfrontiert werden mit der Tatsache, dass ihr Kind krank ist und vielleicht lebenslang behindert sein wird? Hille Dreckmann fasst das so zusammen: „Sie haben das Gefühl, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt. Das ist eine extrem schwierige Situation: Sie kämpfen zusammen mit den Ärzten und Krankenschwerstern um das Leben des Kindes und wissen, dass es damit noch nicht getan ist. Das Kampf gegen die Krankheit, gegen die Behinderung geht täglich weiter.“ Hille Dreckmann ist Krankenschwester am Franziskushospital in Münster und Nachsorgeschwester im „Bunten Kreis“, einer Initiative, die sich im Kreis Warendorf seit etwa zwanzig Jahren darum bemüht, solchen Eltern und ihren Kindern beizustehen. Unterstützt wird die Initiative durch die Aktion Kleiner Prinz.

Hille Dreckmann empfängt Marie-Luise Mönnigmann und Ricarda Reker-Nass, beide Vorstandsmitglieder der Kinderhilfsorganisation, im Elternhaus der einjährigen Amelie in Ennigerloh. 

Amelie wurde mit einer offenen Bauchdecke geboren, in früheren Zeiten ein Todesurteil. Sie wurde mehrfach operiert, Darm und Leber wurden in den Bauchraum verlagert, die Bauchdecke mit Patches aus Rinderhaut abgedeckt, die eigene Bauchdecke zum Wachstum angeregt. Mit Erfolg. Heute ist Amelie ein munteres Kind, altersgemäß entwickelt. Sie wird in einen normalen Kindergarten gehen können. Und das ist nicht nur der ärztlichen Kunst zu verdanken, sondern genauso den Eltern Marie Lenze und Marko Kind. Deren Kompetenz in der Betreuung ihrer kleinen Tochter ist im täglichem Umgang stetig gewachsen. Und natürlich dank der tätigen Hilfe der Nachsorgeschwester, neudeutsch: Case-Managerin. Hille Dreckmann fasst ihre Tätigkeit so zusammen: „Wir Nachsorgeschwestern vom Bunten Kreis sind jederzeit die Ansprechpartnerinnen der Eltern. Wir beraten, was die Versorgung der Kinder angeht – Wundversorgung, Ernährung, vielleicht über eine Sonde, Kontakt zu Krankenkassen, Beratung zur Erreichung einer Pflegestufe, medizinischer Dienst, Entlastung im Haushalt, Vernetzung betroffener Eltern und vieles mehr. Dinge, die in dem Moment wirksam werden, in dem die Kinder nach Hause entlassen werden. Ohne Hilfe sind die meisten Eltern völlig überfordert.“ 

 


Leon aus Ostenfelde, an diesem Tag wegen der Gäste aus den Reihen der Aktion Kleiner Prinz zu Besuch bei Amelie, ist ein Frühchen, geboren in der 27. Schwangerschaftswoche. Zunächst sah alles nach einer Frühgeburt ohne weitere Komplikationen aus. Doch dann starb der Dünndarm des Säuglings abschnittweise ab. Mehrfach wurde der Winzling operiert, bis endlich ein kleines Stück Dünndarm als gerettet gelten konnte. Doch es reicht nicht, um die Nahrung zu verwerten; dafür ist der Dünndarm ja da. Also muss Leon vermutlich lebenslang durch eine Magensonde ernährt und rund um die Uhr versorgt werden. Vielleicht wird er in etwa einem Jahr einen heilpädagogischen Kindergarten besuchen können, sicher ist das aber noch nicht. Leon ist noch sehr zart und hat viel nachzuholen. „Auch in diesem Fall sind die Eltern kompetent“, erklärt Sandra Wewelkamp, die Case-Managerin Leons. „Die Mutter ist selbst Krankenschwester und kann ihren Sachverstand in die Pflege des Kleinen einbringen.“ Aber auch Lisa Jasper und ihr Mann Marcel sind sehr froh, die Unterstützung des Bunten Kreises zu haben. „Die Eltern müssen es lernen, taff zu sein“, so Sandra Wewelkamp. „Sie müssen ihre Ansprüche und die ihrer Kinder geltend machen, auch gegen Widerstände.“ 

 


Die Aktion Kleiner Prinz unterstützt seit zehn Jahren den Bunten Kreis durch die Finanzierung der Stelle von Hille Dreckmann und wird diese Hilfe auch weiterhin leisten. 

Wer spenden möchte, kann das tun unter:

IBAN DE46 4005 0150 0062 0620 62, Stichwort „Bunter Kreis“

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