18. März 2023 / Allgemein

Das Rückgrat der Gefahrenabwehr

Jahreshauptversammlung der Warendorfer Feuerwehr

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Das Rückgrat der Gefahrenabwehr

Zum ersten Mal seit 2019 konnte sich der Stadtverband der Freiwilligen Feuerwehr Warendorf am Freitagabend zu seiner Jahreshauptversammlung treffen. Musste man im letzten Jahr noch zu einer „Ersatzveranstaltung“ wegen Corona greifen, so war in diesem Jahr die Fahrzeughalle des Feuerwehrgerätehauses am Holzbach bestuhlt und mit Tischen versehen. Die Einsatzfahrzeuge, auch der einzelnen Löschzüge, standen fein säuberlich aufgereiht im Hof, um bei Einsätzen jederzeit verfügbar zu sein und die Kameradinnen und Kameraden in gewohnter Weise schnellstens an das Einsatzziel zu bringen. Ganz unaufgeregt passierte genau dieses, eine Mikrowelle hatte gebrannt, das HLF 20 rückte aus, erledigte den Einsatz souverän und die Besatzung kehrte danach zur Versammlung zurück.

Die verlief in gewohnter Form. Wehrführer Christof Amsbeck grüßte die zahlreich erschienenen Kameradinnen und Kameraden der Löschzüge und zahlreiche Gäste. Mit den Worten „Es ist gut zu wissen, dass es jederzeit ein Netzwerk von Notfallseelsorgern gibt, wenn Helfer Hilfe brauchen“, richtete er einen besonderen Gruß an die Vertreter des Notfallseelsorgeteam, Pfarrer Herwig Behring und Diakon Martin Kofoth. Amsbeck ging auf die sich verändernden Probleme der Gesellschaft ein, die sich auch in der Feuerwehrarbeit widerspiegeln. Es sei wichtig, positiv in die Zukunft zu schauen. Wie weitere Redner nach ihm, erwähnte auch er das Problem der gewalttätigen Aktionen gegen Hilfs- und Rettungskräfte und betonte, dass Feuerwehrleute, Polizisten und Sanitäter keine Prügelknaben sein dürften. „Ihr leistet jedes Jahr Großartiges, denn viele Einsätze sind sehr riskant“, lobte er die Akmeradinnen und Kameraden denene er mehrmals mit verschiedenen Worten dankte. Zudem ging der Wehrführer in seinen Worten auf die geplanten, in Angriff genommenen und notwendigen Maßnahmen für die Ausstattung der Warendorfer Feuerwehr ein. Bekanntlich wird es in Freckenhorst ein neues Feuerwehrgerätehaus geben, ebenso am Standort Nord und auch der Standort Holzbach wird muss und wird ausgebaut werden.

Der Schutz der Bevölkerung hat in den letzten Monaten eine neue Dimension erreicht, der Zivilschutz muss sich auf diese Situation einstellen“, unterstrich Bürgermeister Peter Horstmann in seinem Grußwort und ging auf die Äußerungen von des Wehrführers ein. Die neue Realität könnte einschüchternd wirken, gäbe es nicht die Feuerwehr, lobte er die Wehrleute und versicherte den Anwesenden den Stolz der Warendorfer Bürgerschaft auf ihre Wehr und die Unterstützung derselben durch Politik, Rat und Verwaltung.

Der stellvertretende Bezirksbrandmeister Donald Niehues freute sich, dass in der Region die Feuerwehren durch die Pandemie nicht gelitten haben. In anderen Regionen Deutschlands sei dies leider anders. Er appellierte an die Wehrleute, möglichst viele der angebotenen Lehrgänge in Anspruch zu nehmen und ging ebenfalls auf das Thema Gewalt ein, die auf die Wehrleute und Menschen, die sich für das Ehrenamt interessierten, durchaus abschreckend sein könnte. Sie könnten sich fragen „Wofür tue ich mir das an?“. Anders als vielleicht gedacht ist die Region keine Diaspora der Gewalt. Zwei- bis dreimal pro Woche gäbe es Übergriffe gegen Feuerwehr Rettungsdienst und Polizei, sagte Niehues, der verschärfte Strafen forderte.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Benjamin Schürholt hielt dagegen, dass eine schnelle Reaktion gegenüber Gewalttätern notwendig sei, unter Ausschöpfung der bestehenden strafrechtlichen Möglichkeiten, die mit der Höchststrafe von fünf Jahren Haft ohnehin schon hoch seien. Er blickte in die Versammlung: „Hier sitzt das Rückgrat der Gefahrenabwehr, hier sitzt die Resilienz!“ stärkte er den Wehrleuten den Rücken.

Welche Aufgaben das Rückgrat der Gefahrenabwehr im letzten Jahr zu bewältigen hatte, zeigte dervon Michael Stählker erstellte Jahresbericht. Welche Zukunft dieses Rückgrat haben kann, verdeutlichte der von Daniel Stählker vorgetragene Jahresbericht der Jugendfeuerwehr, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert.

Zu den Regularien der Versammlung zählt der Kassenbericht des Fördervereins, den Andrea Ohlmeyer vortrug, die erwartungsgemäß entlastet wurde. Ebenso eine Vielzahl an Verabschiedungen aus Funktionen, Einsetzungen in Funktionen, Neuaufnahmen, Beförderungen und Ehrungen. Wilfried Notarp und Hubert Isernhinke wurden für 40-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Ein halbes Jahrhundert sind Hermann-Josef Schwienhorst, Helmut Schulte, Wilhelm Hörnemann und Alfons Schulze Osthoff schon in der Feuerwehr. Richard Jost Dahlhoff sowie Anton Kettler zählen sogar bereits seit 60 Jahren zu den sogenannten Blauröcken. Nicht alle konnten anwesend sein, auch nicht Bernhard Muesmann der in diesem Jahr auf stolze 70 Jahre in der Feuerwehr zurückblicken kann.

In die Ehrenabteilung wurden Alfons Kuhlmeier, Wilfried Notarp Manfred Austerhoff, Ludger Heuckmann, Martin Borgmann und Hubert Isernhinke verabschiedet. 

Wie gewohnt und wie gewollt dauerte der Abend mit langen freundschaftlichen, kameradschaftlichen und informativen Gesprächen nach Ende der Versammlung bei Imbiss und gemütlichem Zusammensein noch lange an, wobei die Einsatzbereitschaft jederzeit gewährleistet blieb.

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