18. Juni 2021 / Allgemein

Geld und Glaube - Schon immer ein Thema

Sparkasse Münsterland Ost unterstützt Museums Religio

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Geld und Glaube - Schon immer ein Thema

Sparkasse Münsterland Ost unterstützt Museums Religio

Dr. Anja Schöne, Leiterin des Museums Religio in Telgte, machte beim Pressegespräch am Donnerstag keinen Hehl daraus, dass es im Rahmen der aktuellen Ausstellung um Geld geht. Nicht nur, weil sie den Titel „Geld und Glaube“ trägt, sondern auch weil die wertvollen Leihgaben aus anderen Museen sowie der Begleitband ohne großzügiges Sponsoring nicht möglich gewesen wären.

Erfreulicherweise konnte die notwendige Förderung durch die Sparkasse Münsterland Ost und die Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung realisiert werden. Dafür sprach die Museumsleiterin den anwesenden Vertretern der Sponsoren Peter Scholz, Vorstandsmitglied der Sparkasse Münsterland-Ost, und Thomas Tenkamp, Geschäftsführer der Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung, einen herzlichen Dank aus.

Die Kuratierung der Ausstellung erfolgte seit 2019 durch die stellvertretende Museumsleiterin Malin Drees. Erstmals hat sich in Deutschland ein Museum diesem spannenden Verhältnis von Geld und Glaube gewidmet, ein Thema über das noch nie publiziert wurde. Der Gang durch die Ausstellung zeigt dass sich die damit verbundenen Mühen gelohnt haben. In insgesamt sechs Ausstellungsbereichen können die Gäste die Zusammenhänge von Geld und Glauben entdecken. Gleich zu Beginn erhalten die Besucher vier Spielmünzen, die sie beispielhaft für verschiedene weltliche, religiöse und soziale Themen einsetzen können. Erkenntnisgewinn: Lagen lange Zeit Kultur und Hospiz an der Spitze der Spendengunst, hat die Medizinische Forschung in Anbetracht von Corona erheblich dazugewonnen.

Fünf weitere Ausstellungsbereiche präsentieren die Zusammenhänge von Geld und Glauben in den Religionen Judentum, Christentum und Islam. Bereits in den heiligen Schriften lassen sich Gebote und Verbote zum Thema Geld finden; nicht nur Wohltätigkeit, sondern beispielsweise auch Regeln zum Zinsverbot. Die Ausstellung verdeutlicht diesbezügliche Gemeinsamkeiten der religiösen Schriften und Anleitungen für Gläubige zum Umgang mit Geld.

Die Besucher treffen auf erwartbare Objekte wie Münzen oder Geldscheine, weniger erwartete Objekte, darunter eine vermutlich aus dem 19. Jahrhundert stammende Koranausgabe sowie eine Torarolle aus der jüdischen Gemeinde Osnabrück mit einer ganz besonderen Geschichte. Bei einigen Objekten muss man durchaus genauer hinschauen. Ist dies ein Spielzeugmodell einer Kirche? Der Schlitz im Dachfirst entlarvt dieses Objekt als Spardose oder Spendenkasse. Wer noch genauer hinschaut, entdeckt ein Loch in der Kirchturmuhr, das als Zigarrenabschneider genutzt wurde. Gleich gegenüber der kleinen Kirche die derzeit modernste Form einer Kollekte: mit LCD Display und der Möglichkeit zur kontaktlosen Kartenzahlung.

Illustrationen von den Märchen „Die Sterntaler“ und „Hans im Glück“, eine Grafik von Geldteufel, auch ein Wunschbrunnen – „Unser Telgter Trevibrunnen“, wie Dr. Schöne augenzwinkernd formulierte – sind Teil der Ausstellung und zeigen die Allgegenwärtigkeit des Geldes. Der von den Besuchern in diesen Brunnen geworfene Betrag wird übrigens nach Ende der Ausstellung dem Frauenhaus Telgte zugute kommen.

Bei einer Ausstellung mit dem Titel „Geld und Glaube“ ist es unerlässlich, auch der materiellen Form des Geldes eine eigene Abteilung zu widmen. Im Bereich Münzgeld und Glaube wird die enge historische Verbindung der beiden Bereiche verdeutlicht. Schon in der Antike wurden Götterdarstellungen auf Münzen geprägt. Madonnentaler beispielsweise hat man zum Teil sogar selber abgerieben und den Abrieb zu sich genommen, weil dies Schutz bieten sollte. Und auch heute finden sich auf Münzen und vielen Geldscheinen dieser Welt Bezüge zu religiösen Bauwerken. Sogar bei den Jenseitsvorstellungen hört der Gedanke an Geld und Reichtum nicht auf. Münzen als Grabbeigaben stehen im Kontrast zum letzten Hemd, welches bekanntermaßen keine Taschen hat.

Die geladenen Gäste zeigten sich von der Ausstellung sehr angetan. Schon seit einem halben Jahrhundert werbe sein Institut mit dem Slogan „Wenn's um Geld geht – Sparkasse“, sagte Peter Scholz . Daher habe die Sparkasse bezüglich des Sponsoring nicht „nein“ sagen können, denn etwas passenderes gebe es ja nicht. „Wir möchten vor Ort etwas bewegen, wir möchten dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger vor Ihrer Haustür etwas erleben können. Deshalb sind wir sehr gerne dabei“, betonte er. Auch für Versicherer sei Geld ein wichtiges Thema, schloss sich Thomas Tenkamp den Worten von Scholz an. Er freue sich, dass die Westfälische Provinzial Versicherung das Projekt unterstütze. „Die Bürger sollen gerne sehen, wo die Stiftungsgelder hinfließen“, erklärte er und hoffte auf viele Besucher, wobei Spontanbesuch von Spaziergängern und Touristen für das Museum sicherlich das Salz in der Suppe seien. Im Blick auf die Pandemie forderte er: „Vorwärts mit der Kultur, das muss jetzt so weitergehen!“

Damit lag er auf einer Linie mit Landrat Dr. Olaf Gericke. „Endlich wieder Kultur, wir haben alle viel zu lange darauf warten müssen“, freute sich Gericke. Er lobte nachdrücklich die Aktivitäten des Museums in den Zeiten der Pandemie, weil es nicht aufgesteckt habe, sondern mit Online-Führungen gemacht habe, was möglich war. 

Auch die Ausstellung „Geld und Glaube“ fand seit Mai zunächst digital statt. Nunmehr kann sie seit drei Wochen in Präsenz besucht werden. Nach den aktuellen Regeln ohne Anmeldung und ohne Test, die Maske bleibt erforderlich. Zur Teilnahme an den vielen geplanten öffentlichen Führungen – die Termine sind auf der Webseite des Museum Religio veröffentlicht – ist eine Anmeldung erforderlich. Nach dem Glauben wird dabei nicht gefragt, wohl aber nach dem Museumseintritt zuzüglich 2,50 € für die Führung.

Ein ganz besonderes Highlight der Führungen, welches in der Ausstellung so nicht gezeigt werden kann ist „Der Duft des Geldes“. Dabei handelt es sich um ein Parfum, das als Kunstprojekt zum Bau des neuen Finanzamtes in Karlsruhe im Rahmen der Aktion Kunst am Bau geschaffen wurde. Die Kopfnote des Parfüms ist so gut wie möglich dem Geruch frisch gedruckter Geldscheine nachempfunden. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, an den dafür bereitgestellten Teststäbchen zu schnuppern.

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