26. September 2022 / Allgemein

Black Out in Ostbevern

Deutsches Rotes Kreuz probt Hilfe bei großflächigem Stromausfall

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Black Out in Ostbevern 

Deutsches Rotes Kreuz probt Hilfe bei großflächigem Stromausfall

Was tun, wenn plötzlich kein Strom mehr da ist? Katastrophenvorsorge ist derzeit in aller Munde – nicht erst wegen der Energiekriese oder seit den Jahrhundertunwettern im vergangenen Jahr – Hinweise und Hilfestellungen zur vorbereitenden Selbsthilfe der Bevölkerung im Fall der Fälle gibt es von den zuständigen Behörden und dem Deutschen Roten Kreuz seit vielen Jahrzehnten.

Am Wochenende probte das Deutsche Rote Kreuz in Ostbevern den Ernstfall: es wurde ein mehrtägiger Stromausfall in der Beverstadt angenommen. Die Einsatzeinheit 2 aus dem Kreis Warendorf rückte also an, um eine Anlauf- und Betreuungsstelle im Pfarrheim neben der Kirche aufzubauen. „Unsere Einsatzeinheit kann die Betreuung von bis zu 250 Personen übernehmen“, erläutert Christian Gerlach, der die Übung mit vorbereitet hatte, die Möglichkeiten einer solchen Einheit. 

Einsatzeinheiten sind NRW-weit einheitliche Strukturen aus Material und Einsatzkräften mit vordefinierten Einsatzmöglichkeiten in der Betreuung unverletzt betroffener Menschen oder im Sanitätsdienstlichen Bereich, etwa bei Unglücksfällen mit vielen Verletzten. Fünf dieser Einsatzeinheiten werden im Kreis Warendorf vorgehalten. Einsatzkräfte der DRK-Ortsvereine Telgte, Ostbevern, Sassenberg, Everswinkel und Beelen bilden die am Wochenende übende Einsatzeinheit 2. 

Die groß angesetzte Jahresübung sollte dabei nicht nur die Einsatzkräfte schulen, sondern Interessierte über die Arbeit des Katastrophenschutzes informieren. Eigens abgestellte Einsatzkräfte aus dem gesamten Kreisgebiet standen den Zuschauern für Gespräche zur Verfügung und führten diese sogar durch die Einsatzstelle. 

Damit es möglichst realistisch zuging, hatten die Organisatoren gut 30 Darsteller besorgt, die als Betroffene zur Betreuungsstelle kamen. Darunter drei Damen aus dem Seniorenheim in der Nähe, die samt Rollator von den Einsatzkräften abgeholt wurden. An der Betreuungsstelle wurden alle zunächst registriert – das ist insbesondere wichtig, wenn großflächig die Kommunikationstechnik ausfällt. Im Pfarrheim, das natürlich auch ohne eigene Stromversorgung dastand und mittels Zeltleuchten und Notstromaggregaten beleuchtet werden musste, gab es dann die Möglichkeit, sich aufzuwärmen und Getränke zu erhalten. Im Ernstfall erhalten die Menschen hier auch Informationen über die Lage. 

Wie im Ernstfall gab es am Samstag auch ein warmes Mittagessen. Die Einsatzeinheit verfügt über eine nur wenige Monate alte mobile Modulküche. Eine Art Großküche auf Rollen, die mittels LKW zum Einsatzort gebracht wurde. Mit der klassischen „Gulaschkanone“ hat das Kochen in der neuen Küche nicht mehr viel gemein. Selbst Kühlschränke, Induktionsherde und sogar eine professionelle Spülmaschine werden vorgehalten. Betrieben wird die Küche ebenfalls mit eigenen Notstromaggregaten. Die eigens ausgebildeten Feldköche, die wie alle Einsatzkräfte ehrenamtlich aktiv sind, bereiteten Hänchengeschnetzeltes „Züricher Art“ mit Gemüse für Betroffene und Einsatzkräfte zu. 

In einem Sanitätszelt wurden Verletztendarsteller versorgt. Von denen gab es einige, hatten sich die Übungsverantwortlichen für die beiden Krankentransportwagen der Einsatzeinheit auch eine Aufgabe ausgedacht. Die Rettungshundestaffel des DRK-Kreisverbandes Warendorf-Beckum suchte im Wald in der Nähe Ostbeverns nach Vermissten, die es dann zur Versorgung zum Sanitätszelt zu bringen galt. 

Am Rande der Übung waren die Menschen eingeladen, sich an einem speziellen „Black-Out“-Infostand über Möglichkeiten der Selbsthilfe für den Ernstfall zu informieren. 

Neben Ostbeverns Bürgermeister Karl Piochowiak und Vertretern der Stadtverwaltung und der Feuerwehr machte sich auch Kreisbrandmeister Heinz-Jürgen Gottmann ein Bild von der Übung.

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