Besonderes Jahr mit gutem Ergebnis

Besonderes Jahr mit gutem Ergebnis

Volksbank eG wächst trotz schwierigem Umfeld

Warendorf/Ahlen/Oelde/Harsewinkel. Das Jahr 2020 war ein besonderes Jahr, auch für die Volksbank eG. Die Corona-Pandemie hat der Bank einiges abgefordert, doch dank ihrer soliden Aufstellung sind bislang die befürchteten Kreditausfälle ausgeblieben. Stattdessen konnte der Wachstumskurs der vergangenen Jahre sogar fortgesetzt werden.

In einem schwierigen Umfeld schaffte es die Volksbank eG, ihre Bilanzsumme um überdurchschnittliche 13 Prozent auf 2,54 Mrd. Euro (Vorjahr 2,25 Mrd. Euro) zu steigern. Dieses Wachstum ergibt sich vor allem durch einen Anstieg der Kundeneinlagen, die sich ebenfalls um 13 Prozent auf 1,87 Mrd. Euro (Vorjahr 1,65 Mrd. Euro) erhöhten. 

„Dies zeigt uns, dass wir gerade in Krisenzeiten als sicherer und zuverlässiger Partner in Finanzfragen wahrgenommen werden“, sagt Vorstand Norbert Eickholt. Er ist überzeugt, dass das hybride Konzept aus Filialen vor Ort und Online-Services gut bei den Kunden ankomme und ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Wettbewerbern sei. „Als Genossenschaftsbank ist uns die Nähe – persönlich wie digital – zu unseren Mitgliedern und Kunden besonders wichtig“, so Eickholt. 

Das Kreditwachstum hat sich im Corona-Jahr nur leicht abgeschwächt. Die Nachfrage bei Kundenkrediten war weiter auf hohem Niveau und so konnten die Kundenforderungen um 4 Prozent von 1,62 Mrd. Euro auf 1,68 Mrd. Euro gesteigert werden. Im Vorjahr waren es 4,9 Prozent. Zusammen mit ihren genossenschaftlichen Verbundpartnern betreute die Volksbank eG zum Jahresende ein Kundenkreditvolumen von etwa 2,2 Mrd. Euro. Dank der soliden Aufstellung sind die befürchteten Kreditausfälle bislang ausgeblieben. Somit konnte die Volksbank eG einen Jahresüberschuss in Höhe von rund 3,6 Mio. Euro erwirtschaften, der die geplante Dotierung der Rücklagen ermöglicht.

 „Insbesondere in Krisenzeiten zeigt sich, welche Bank ihren Kunden zur Seite steht“, sagt Vorstand Eickholt. Die Volksbank eG habe dies in der Pandemie einmal mehr bewiesen, indem sie erhebliche Ressourcen für die Förderkreditberatung, Kreditantragsprüfung und -bearbeitung des KfW-Sonderprogramms bereitgestellt habe. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 18,2 Mio. Euro an Corona-Hilfen beantragt.

 Zum Schutz der Kunden und Mitarbeiter hat die Volksbank eG im Frühjahr erstmals in ihrer Geschichte die Filialen für den allgemeinen Publikumsverkehr über mehrere Wochen geschlossen. Stattdessen wurde ein kontrollierter Einzelzugang zum Schutz von Kunden und Mitarbeitern eingerichtet – auch um weiterhin den Service vor Ort gewährleisten zu können. In nur wenigen Tagen wurden für zahlreiche Mitarbeiter weitere mobile Arbeitsplätze geschaffen, um sicher von zuhause aus arbeiten zu können, und die Filialen mit Schutzwänden und Desinfektionsspendern ausgestattet. Mitglieder und Kunden wurden immer aktuell über die Corona-Maßnahmen auf der Homepage der Bank informiert.

„Ich danke allen Kunden, die sich bislang mehrheitlich vorbildlich an unsere Hygienemaßnahmen gehalten haben“, sagt Vorstand Thomas Schmidt. Auch gelte der Dank den 380 Mitarbeitern, die sich schnell auf die neue Situation eingestellt hätten. „Die Gesundheit unserer Mitarbeiter und Kunden hat für unser Haus bei allen Entscheidungen stets die höchste Priorität“, erläutert Schmidt. 

„Wir konnten deutlich spüren, dass sich im Kundenverhalten seit Ausbruch von Covid-19 die Nutzung digitaler Serviceleistungen nochmal intensiviert hat. Waren es vorher beim Online-Banking vor allem jüngere Kunden, so werden die Vorteile einfacher, schneller und sicherer Transaktionen inzwischen von allen Altersgruppen geschätzt. Das starke Wachstum beim Online-Handel ist ein Beleg dafür“, sagt Vorstand Martin Weber. In der Bank wurden vor allem die umfangreiche Ausstattung an SB-Geräten stärker genutzt. Auch die Online-Terminvereinbarung und die Beratung per Webkonferenz wurden vermehrt nachgefragt. Zudem stiegen die Kartenzahlungen 2020 deutlich an, sodass die Volksbank eG entschieden hat, dass diese zukünftig bei allen Girokonten inklusive sein werden. Dies sind nicht nur Folgen der Corona-Pandemie, sondern waren wegen der weltweiten Digitalisierung schon vorher bemerkbar. 

Die Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und neue regulatorische Bestimmungen bedeuten einen hohen Kostendruck und machen Strukturveränderungen unausweichlich, um die Leistungsfähigkeit der Bank für die Mitglieder und Kunden zu sichern und bedarfsgerecht anzupassen. Dementsprechend investiert die Bank weiter nachhaltig in die Digitalisierung.

„Erstmals haben wir in diesem Jahr die gesetzlichen Möglichkeiten einer virtuellen Vertreterversammlung abzuhalten genutzt“, sagt Vorstand Weber. Diese Online-Veranstaltung fand im kleinen Kreis in der Hauptstelle in Ahlen statt und wurde nahezu zeitgleich an die angemeldeten Mitglieder gestreamt. Diese besondere Vertreterversammlung sei laut Weber sehr erfolgreich über die Bühne gegangen. Für alle Beteiligten war es eine neue Erfahrung. Von den Vertretern gab es viel Lob für die professionelle Umsetzung.

 Nicht zu vergessen bleibt das regionale Engagement der Bank in Form von Spenden und Sponsoring. Auch in 2020 wurden wieder viele gemeinnützige Vereine und Institutionen mit einem Gesamtvolumen von 425.000 Euro unterstützt. Rund 90.000 Euro wurden dabei über die bankeigene VIA Stiftung, die sich für benachteiligte Menschen einsetzt, ausgeschüttet. Neu eingeführt wurde das Crowdfunding, also die Möglichkeit der Schwarmfinanzierung. Getreu dem Motto „Viele schaffen mehr“ können hier auf der Internetseite der Bank Vereine und gemeinnützige Institutionen ihre Projekte vorstellen und dafür Spendengelder sammeln.

Für 2021 plant die Volksbank eG die Einführung des Hausbank-Modells. Nach dem Prinzip „Treue wird belohnt“ profitieren Kunden, die mehr als nur das umfangreiche Automatennetz nutzen. Je mehr Leistungen in Anspruch genommen werden, desto günstiger wird das Girokonto. „Wir wollen uns damit noch stärker als Regionalbank positionieren, die attraktive und individuelle Leistungen anbietet“, sagt Eickholt. Mit einer optimalen Verzahnung von digitalen Services und einer qualitativen persönlichen Beratung vor Ort sieht sich die Volksbank eG gut für die Zukunft gerüstet.

Bild: Volksbank Vorstand(v. l.) Norbert Eickholt, Martin Weber und Thomas Schmidt.