25. Juli 2022 / Aus aller Welt

Seehundstation wildert erste Heuler der Saison aus

Gute Nachrichten von der Seehundstation Friedrichskoog: Zwei junge Seehunde haben das Mindestgewicht zur Auswilderung erreicht und schwimmen jetzt wieder in der Nordsee.

Die frisch ausgewilderten Seehunde Paul und Friso im Wasser.

Die Seehundstation Friedrichskoog hat am Montag die ersten Heuler der Saison an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins ausgewildert. Heuler sind ganz junge Seehunde, die während der Säugezeit dauerhaft ihre Mutter verloren haben. Sie sind unter anderem an ihren Lauten erkennbar.

Wie die Seehundstation mitteilte, wurden nun die jungen Robben Paul und Friso in die Freiheit entlassen. Sie waren Ende Mai im Alter von zwei bis drei Tagen in die Station gekommen. Paul sei bei der Auswilderung etwas zögerlich gewesen und habe sich zunächst wieder in Richtung der Menschen orientiert, hieß es. Friso dagegen glitt vergleichsweise zügig ins Wasser.

Nach Angaben der Seehundstation war Paul am 29. Mai auf der Insel Pellworm gefunden worden. Er wog nur 8,3 Kilogramm. Der einen Tag später gefundene Friso wog 500 Gramm mehr. Mittlerweile haben sie das Mindest-Auswilderungs-Gewicht von 25 Kilogramm überschritten.

Junge Robben auf keinen Fall anfassen

In diesem Jahr wurden bislang 185 Seehund-Heuler zur Aufzucht in der Seehundstation Friedrichskoog aufgenommen. Eine Trennung von der Mutter könne durch Sommerstürme, Krankheit oder Tod der Mutter, aber auch durch menschenbedingte Störungen an den Wurfplätzen zustande kommen. Zwar neige sich die Hauptgeburtszeit dem Ende zu, es würden aber noch Robben auf den Sandbänken geboren, die Ruhe bräuchten, hieß es aus der Station.

Wer eine junge Robbe sieht, für den gilt laut Seehundstation weiterhin: die Tiere auf keinen Fall anfassen und umgehend den zuständigen Seehundjäger benachrichtigen. Dieser entscheidet vor Ort, ob das Tier Hilfe benötigt und in die Seehundstation gebracht werden muss.


Bildnachweis: © Jonas Walzberg/dpa
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