30. Mai 2022 / Allgemein

Wo ein Wille ist, ist auch ein König

Schützenfest im Ostbezirk

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Wo ein Wille ist, ist auch ein König

„Bis 17 Uhr ist er runter“, versprach Thorsten Unland – und sollte recht behalten. Der neue König im Warendorfer Ostbezirk hatte es sich fest vorgenommen in diesem Jahr – nachdem er 2018 bereits im Zweikampf unterlegen war – dem Vogel den Garaus zu machen und den über 1000 Tage regierenden König Nils Redenz auf dem Thron abzulösen.

Konkurrenten gab es kaum. Zwar hatten zu Beginn des Vogelschießens noch zahlreiche interessierte männliche und weibliche Mitglieder des Schützenvereins auf den Vogel und die Insignien angelegt. Doch als es ernst wurde, leerte sich der geschützte Bereich um das Gewehr gewaltig. Sollte niemand König Nils auf den Thron folgen wollen? Für einige Minuten sah es tatsächlich so aus.

Doch wo ein Wille ist, ist auch ein König. Thorsten Unland hatte diesen Willen. Er lieferte sich einen Wettstreit mit Pressewart Daniel Dunker, den er um 16:52 Uhr mit dem 242. Schuss für sich und seine Königin und Ehefrau Anne entschied.

Damit fand für den Ostbezirk die lange seltsame Zeit ohne Festivitäten und mit einem Dauerkönigsthron ein Ende. Schon zu Beginn des Schützenfestes beim Antreten am Wegekreuz am Samstagmittag war den Schützenschwestern und -brüdern anzusehen, dass sie sich auf das Fest freuten. Der erste Vorsitzende Berni Grundmeier verwies in seiner Ansprache zwar auf die aktuelle politische Situation, verbunden mit dem Tod unzähliger unschuldiger Menschen. Trotzdem habe man sich dafür entschieden, kein Sommerfest ohne Marschieren und Schießen zu feiern, sondern ganz traditionell das Schützenfest wieder aufleben zu lassen.

Genau dies ist dem Schützenverein Ostbezirk gelungen. Die Freude darüber wieder Schützenfest feiern zu können war groß. Dem Kinderschützenfest wären etwas mehr Besucher zu gönnen gewesen doch allgemein herrschte Zufriedenheit. Auch die Messe am Sonntagmorgen im etwas verkleinerten Festzelt war gut besucht. Allenfalls der Wettergott hätte etwas freundlicher sein können. Aber das Festzelt war gut beheizt und so durften sich die Besucher, trotz ungewohnt kühler Temperaturen, nicht nur über einen tollen Festball am Samstagabend, sondern auch über einen stimmungsvollen Dämmerschoppen am Sonntag freuen.

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