3. Dezember 2022 / Aus aller Welt

Höchststand bei Anschlägen auf Geldautomaten

Ein Knall, riesige Zerstörungen und Täter, die wie der Blitz verschwinden: Noch nie wurden in Deutschland so viele Anschläge auf Geldautomaten verübt, wie in diesem Jahr. Die Täter kommen meist über die Grenze.

Das Landeskriminalamt in München zeigt einen gesprengten Geldautomaten.

Rund 450 Geldautomaten in Deutschland sind einem Bericht zufolge im bisherigen Jahresverlauf gesprengt worden. Damit wurde bei diesem Delikt ein Höchststand erreicht, wie die «Welt am Sonntag» berichtete. Die Zeitung berief sich auf Teilnehmer der Innenministerkonferenz (IMK), die bis Freitag in München stattfand.

In den Jahren zuvor wurden weniger Automaten gesprengt: 414 in 2020 und 381 in 2021. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) sprach dem Bericht zufolge von bundesweit 500 «vollendeten und versuchten Delikten» in 2022.

Obwohl die Zahl der gesprengten Geldautomaten in Deutschland immer weiter steigt, verzichteten die Innenminister bei ihrer Tagung auf verbindliche Vorgaben zum Schutz des Geldes für die Banken. Zunächst setze man weiter auf freiwillige Aktionen.

Die Taten würden mittlerweile vermehrt mit Sprengstoff verübt, berichtete die «Welt am Sonntag» unter Berufung auf die IMK. Das sei eine neue und beunruhigende Entwicklung: Früher hätten Kriminelle eher Gasgemische für Anschläge verwendet. Oliver Huth, Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) in Nordrhein-Westfalen, sagte der Zeitung, Menschen in der Tatortumgebung seien akut gefährdet: «Es wurden schon Fußgänger verletzt, Metallteile schlugen in Kinderzimmern ein, und Häuser waren nicht mehr bewohnbar.»

Laut Bundesinnenministerium wird die aktuelle Entwicklung in Deutschland durch einen Verdrängungseffekt aus den Niederlanden forciert. Dort seien bereits umfangreiche Präventionsmaßnahmen gegen solche Sprengungen umgesetzt worden. Nahezu zwei Drittel der vom BKA in den Jahren 2020 und 2021 registrierten Verdächtigen stammen aus den Niederlanden.


Bildnachweis: © Matthias Balk/dpa
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